#02 Klassenchat: Vom Chaos zur gemeinsamen Lösung
Shownotes
Der Klassenchat: Eigentlich Privatsache, oder? Mit dem ersten Smartphone etablieren sich in vielen Klassen unter Schülerinnen und Schülern Klassenchats, die in erster Linie dazu dienen sollen, sich zu organisieren, bei Hausaufgaben zu unterstützen oder über Ausflüge auszutauschen. Doch auch wenn die Nutzung vermeintlich im Privaten der SuS passiert, machen Auswirkungen wie digitaler Stress, Datenschutz und Cybermobbing im Schulalltag nicht Halt.
In unserer heutigen Folge »Klassenchat: Vom Chaos zur gemeinsamen Lösung« blicken wir gemeinsam mit unserer Kollegin Vera (Medienpädagogin) auf die Frage, wo die Abgrenzung des Klassenchats zwischen privater Nutzung und Schulalltag ist, welche medienpädagogisch relevanten Themen sich im Sammelsurium Klassenchat wiederfinden und natürlich: Wie können wir gemeinsam mit unserer Klasse an einer Lösung arbeiten?
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Zusatzmaterial für den Unterricht:
- Unterrichtseinheit Klassenchat inkl. Elternbrief
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Take-Aways aus dieser Folge: Es lohnt sich, den Klassenchat im Unterricht zu behandeln Regeln für den Klassenchat sollten immer partizipativ mit den Schülerinnen und Schülern erstellt werden Lehrkräfte und Eltern ziehen an einem Strang
Quellen & weiterführende Links:
Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz & juris GmbH (2025): § 1626 BGB – Elterliche Sorge, Grundsätze, gesetze-im-internet.de, Zugriff: 29.07.2025
Internet-ABC e. V. & klicksafe (o. J.): Mediennutzungsvertrag – Regeln finden, Streit vermeiden, mediennutzungsvertrag.de, Zugriff: 29.07.2025
o.V. (2020): Reaktanztheorie, in: Wenninger (Hrsg.): Lexikon der Psychologie, Heidelberg: Spektrum Akademischer Verlag, spektrum.de, Zugriff: 29.07.2025
Casey u.a. (2011): Braking and Accelerating of the Adolescent Brain, in: Journal of Research on Adolescence, Jg. 21, Nr. 1, onlinelibrary.wiley.com, Zugriff: 29.07.2025
Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (mpfs) (Hrsg.) (2025). KIM‑Studie 2024: Kindheit, Internet, Medien. Basisuntersuchung zum Medienumgang 6- bis 13-Jähriger, mpfs.de, Zugriff: 29.07.2025
Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (mpfs) (Hrsg.) (2025): JIM‑Studie 2024: Jugend, Internet, Medien. Basisuntersuchung zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger, mpfs.de, Zugriff: 29.07.2025
Transkript anzeigen
00:00:00: Eigentlich ist es ja ein Sammelsorium für Konflikt im digitalen Raum.
00:00:04: Ich denke, viele Lehrkräfte können das auch bestätigen, dass sie das eben auch spüren, dass eben doch viele Kinder zu Hause nicht so darüber sprechen mit ihren Eltern oder die Eltern da nicht so ein Auge drauf haben.
00:00:37: So ungefähr klingen die ersten paar Schlagzeilen, die einem angezeigt werden, wenn man einfach nur das Wort Klassenchat bei Google eingibt.
00:00:43: Aber sind Klassenchats wirklich so gefährlich?
00:00:46: Und wenn ja, wie gehen wir an Schule am besten mit dieser Herausforderung um?
00:00:51: Darum geht es in dieser Folge.
00:00:53: Kevin, bist du in irgendwelchen Chatgruppen drin?
00:00:56: Tatsächlich ja, aber ich würd mich jetzt nicht als Heavy-User irgendwo bezeichnen.
00:01:01: Im Freundeskreis tatsächlich, in Parhandel, in so einem Organisation von, keine Ahnung, Festivitäten geht.
00:01:08: Silvester und so bestimmte Anlässe, wo man sich dann drüber organisiert, wer bringt was mit, etc.
00:01:13: Das sind so Beispiele.
00:01:15: Also für so Organisationssachen funktioniert das gut?
00:01:17: Hast du da gute Erfahrungen mitgemacht?
00:01:21: Teils, teils.
00:01:21: Also es gibt mal ... Also, es kann auch immer so ausufern, dass dann das eigentliche Thema in den Hintergrund rückt und man wird irgendwie zugespänt mit irgendwelchen anderen Sachen, lustigen Dingen, die da eigentlich gar nicht hingehören.
00:01:34: Also, das sind so Phänomene, die ich auch kenne.
00:01:37: Aber ansonsten unter dem Strich, würde ich sagen, gelingt so das Kollektiv dann ganz gut, zu koordinieren.
00:01:44: Läuft recht geordnet.
00:01:46: Hast du schon mal ein Chat auch stummschalten müssen?
00:01:48: Ich
00:01:49: ... Ich hab sehr häufig das ganze Handy auf Stumm geschaltet, weil mich das nervt zwischendurch.
00:01:55: Immer diese Benachrichtigung zu bekommen.
00:01:56: Und wir kennen ja alle dieses ... Fear of missing out-Phenomen, was man manchmal da verspürt.
00:02:02: Und das wird dadurch nur größer, wenn ich daran erinnert werde.
00:02:05: Ja,
00:02:05: voll.
00:02:06: Es sind auf jeden Fall Sachen, die uns genauso betreffen wie wahrscheinlich fast jeden anderen Menschen.
00:02:14: Und wir wollen ja heute über den Klassenchats sprechen.
00:02:16: Und da ist der Fokus immer ganz stark so auf ... junge Menschen, Kinder, Jugendliche, und die Probleme in den Schätz, aber ... also, ja, viele Erwachsene haben das auch.
00:02:26: Also, Gruppen-Schätz generell bringen ja einfach so ein bisschen ... so ein Nerv-Riseko mit, oder eben so dieses ... dieses Gefühl von, ich verpasse was, wenn ich nicht alles mitlese, oder auch, mir geht alles ultra auf die Nerven, und ich muss stumm schalten, oder aus der Gruppe austreten, oder ... weiß ich nicht.
00:02:43: Also, ja, durchaus kein Problem, was nur Kinder und Jugendliche ... betrifft.
00:02:47: Aber natürlich, der Klassen-Chat steht jetzt hier im Fokus.
00:02:51: Denn da kommt es häufig eben zu so einer ganzen Ansammlung von potenziellen Problemen und Gefahren.
00:02:58: Und ja, darüber sprechen wir heute.
00:03:02: Ja, ist ein bisschen so der Spiegel für viele Möglichkeiten, aber auch für viele negative Seiten und Schattenseiten, die die digitale Medien so mitbringen können.
00:03:11: Deswegen ist das, glaube ich, ein ganz wichtiges Thema.
00:03:14: Und wir schauen mal.
00:03:16: Was es heute so alles gibt dazu.
00:03:18: Genau, ich habe zu dem Thema mit Vera gesprochen.
00:03:21: Unsere Kolleginnen und Expertin in dem Feld.
00:03:24: Sie ist Medienpädagogin schon seit vielen Jahren ganz intensiv in diesen Themen drin.
00:03:30: Und ja, ich bin auch ganz gespannt und freue mich auf das Gespräch.
00:03:34: Ich bin uns so gespannt.
00:03:36: Ja, hallo Vera, schön, dass du da bist.
00:03:38: Ich
00:03:38: freue mich hier zu sein.
00:03:39: Ja, wir möchten heute über den Klassenschat sprechen.
00:03:41: Und zwar ist das ja ein Dauerbrennerthema, würde ich sagen.
00:03:45: Und so allerspätestens ab der fünften Klasse wahrscheinlich Thema bei den allermeisten Lehrkräften und auch in den allermeisten Klassen.
00:03:54: Wir wissen schon, dass es eben schnell zu Problemen kommt vielleicht im Klassenschat.
00:03:59: Wir kennen das vielleicht selbst auch aus Gruppenschats mit Erwachsenen.
00:04:04: Also so Gruppenschats generell sind immer, haben immer auch irgendwie Konfliktpotenzial.
00:04:09: Aber jetzt ist natürlich gerade beim Klassenchat in der Schule so die Frage, so die allererste Frage, die sich erst mal stellt, ist das was Privates?
00:04:20: Das ist ja was, was die Schülerinnen und Schüler in ihrer Freizeit nutzen mit ihren privaten Handynummern?
00:04:28: Oder hat das auch was mit der Schule direkt zu tun?
00:04:32: Ja, erstmal ist der Klassenchat durchaus ein privater Chat.
00:04:35: Das ist ein Chat, der sich, wie du sagst, meine Einschätzung nach auch in der Regel zu Beginn der fünften Klasse bildet, weil das der Zeitpunkt ist, wo dann doch der größere Teil in der Klasse ein eigenes Smartphone hat und alle auch WhatsApp als erste App.
00:04:49: Und so bildet sich dann dieser Classenschat kaum, dass die Klassengemeinschaft auch entsteht.
00:04:53: Und das ist aber ein Chat, in dem die Lehrkräfte gar nicht sind und auch nicht sein dürfen.
00:04:57: Das ist ganz wichtig, weil ich da auch durchaus Missverständnisse erlebe, auch auf Elternseite, die sagen immer, das ist ja ein Classenschat, das ist ja ein Kommunikationskanal der Schule.
00:05:06: Nein, das ist ja nicht.
00:05:07: Die Schülerinnen und Schüler entscheiden sich selbstständig dazu, die Gemeinschaft auch in den digitalen Raum zu übertragen, den Classenschat zu bilden.
00:05:13: Und Lehrkräfte dürfen auch aus rechtlichen Gründen in den meisten Ländern gar nicht im Classenschat selbst dabei sein aktiv.
00:05:20: Denn in der Regel findet er bei WhatsApp statt.
00:05:23: Die datenschutzrechtlichen Probleme, die damit einhergehen, haben dann eben auch dazu geführt, dass es kein Kommunikationskanal ist, den Schule nutzen darf, indem Pädagogik inaktiv sein dürfen.
00:05:34: Da fließen keine schulrelevanten Informationen.
00:05:37: Dafür hat Schule in der Regel andere Kommunikationskanäle.
00:05:39: Das heißt, es ist erstmal ein informeller Chat, das sich zwischen Schülerinnen und Schülern bildet.
00:05:44: Und wo Lehrkräfte auch gar nicht direkt mitbekommen, was da passiert.
00:05:47: Jetzt ist es aber so, dass es ein Chat ist, der die Klassengemeinschaft verbindet.
00:05:50: Das heißt, außerhalb der Schulzeit, selten auch während der Schulzeit, passieren da Dinge in dieser Klassengemeinschaft.
00:05:57: Und wenn es dazu Problemen kommt in der Klassengemeinschaft, in dem Klassenchat, dann trägt sich das automatisch ins Klassenzimmer weiter.
00:06:03: Das Montags der Tom nicht neben dem Tim setzen möchte, weil am Wochenende im Klassenchat etwas passiert ist, dass sich möglicherweise aber auch eine Mobbing-Situation verschärft.
00:06:13: Weil sie sich digital fortsetzt in der Freizeit.
00:06:16: Und so sind Pädagoginnen dann doch damit konfrontiert und ja auch ein Stück weit in der Situation darauf reagieren zu müssen und handeln zu müssen.
00:06:22: Nur durch den bloßen Umstand, dass sich die Probleme auch ins Klassenzimmer und in die Klassengemeinschaft tragen.
00:06:27: Es gibt noch andere, können wir später auch noch mal darüber sprechen, wie Schule auch durchaus noch mal Verantwortung trägt.
00:06:34: Aber das ist schon der bloße Umstand, der dazu führt, dass sich Pädagoginnen gar nicht verschließen können, das auch zum Thema zu machen.
00:06:41: Ja, du hast es ja gerade auch schon so ein bisschen angedeutet.
00:06:43: Häufige Probleme sind eben Probleme dann vielleicht des sozialen Miteinanders, die gar nicht exklusiv online im Klassenstädter stattfinden, sondern auf die ganze Klassengemeinschaft sich irgendwie auswirken können.
00:06:58: und das damit, glaube ich, auch schon ganz gut beantwortet, warum es für Lehrkräfte eben wichtig ist, da irgendwie mit reinzugehen in das Thema und sich zumindest damit auseinanderzusetzen.
00:07:10: Ich frag mich bei diesem Spannungsfeld.
00:07:12: Es ist was Privates, es hat Auswirkungen auf die Klassengemeinschaft, das ist datenschutzrechtlich gar nicht okay, dass die Schule da mit rein geht.
00:07:20: Es findet in der Freistaat, es findet am Wochenende statt.
00:07:23: Ich könnte mir vorstellen, dass es sehr häufig dieses Spannungsfeld gibt zwischen wer trägt, da hat die Verantwortung, dass es nicht zu Problemen kommt oder dass es gut läuft.
00:07:37: Und ... Es ist natürlich wichtig für das Sozialamiteinander in der Klasse, dass die Lehrkräfte da involviert sind.
00:07:43: Aber ich könnte mir vorstellen, dass auch die Eltern da irgendwie eine Verantwortung mittragen.
00:07:48: Wie sieht das aus?
00:07:49: Ja, unbedingt das sehe ich genauso.
00:07:51: Und nicht nur ich, sondern auch das Gesetz letzten Endes, weil im Bürgerlichen Gesetzbuch ja zu recht festgelegt ist, dass Eltern die älterliche Sorge zu tragen haben.
00:07:59: Das heißt, sie haben die Pflicht zur Erziehung und zur Förderung ihres Kindes und dazu gehört auch die Kinder im Umgang.
00:08:06: mit digitalen Medien zu begleiten, bei Problemen, die im digitalen Raum entstehen.
00:08:10: Und natürlich sind Eltern da auch sehr in der Verantwortung, ihr Kind da gut zu unterstützen.
00:08:14: Was ich erlebe, ist, dass sehr häufig so eine Art Ping-Pong gespielt wird.
00:08:17: Pädagogin sagen, ja, es ist doch irgendwie Sache der Eltern und die kümmern sich so wenig.
00:08:20: Und deswegen gibt es da diese Probleme.
00:08:22: Und Eltern sagen, ja, Moment, das ist doch ein Klassen-Chat.
00:08:24: Diese Probleme sind doch nur da, weil es diese Klassengemeinschaft gibt.
00:08:27: Und das Ganze ist aber nicht zielführend.
00:08:29: Letzten Endes braucht es alle.
00:08:32: Die primäre Verantwortung sehe ich bei den Schülerinnen und Schülern im ersten Schritt.
00:08:36: Das ist ihr Kanal, in dem sie kommunizieren und sie tragen Verantwortung für ihre Kommunikation.
00:08:41: Aber sie sind ja gerade in dem Alter, wo sie das erste Smartphone haben, wo Ende der vierten Klasse, Anfang der fünften oder sechsten Klasse ja noch sehr jung und brauchen unglaublich viel Unterstützung.
00:08:53: Aus meiner Sicht auch durchaus durch die Eltern, die das Ganze gut begleiten, im Vorfeld auch schon thematisieren, mit dem Kind überlegen.
00:08:59: Wenn das erste Smartphone dann perspektivisch unter dem Weihnachtsbaum liegen soll oder als Geschenkverpackter auf dem Geburtstagstisch liegen soll, erst mal auch mit dem Kind zu überlegen.
00:09:09: Und was bedeutet das, wenn du dann das Smartphone hast?
00:09:11: Was ist uns allen wichtig?
00:09:13: Was ist dir wichtig?
00:09:14: Was ist mir wichtig?
00:09:15: Wie du damit umgehst?
00:09:17: Und Kinder dann über Gespräche und auch Wissen, dass man beitragen kann als Eltern.
00:09:22: und dabei zu unterstützen, für sich einen guten Weg zu finden, damit umzugehen.
00:09:27: Das heißt, ich sehe die Verantwortung bei Eltern, jetzt in Bezug auf den Klassenchat zum Beispiel darin, mit dem Kind zu besprechen.
00:09:33: Wie verhältst du dich denn im Klassenchat?
00:09:34: Ist denn die Kommunikation im Klassenchat was anderes als im echten Leben?
00:09:37: Also kannst du da etwas anderes schreiben, als du der Person ins Gesicht sagen würdest?
00:09:43: Nein, auch die verletzenden Worte, die geschrieben sind, verletzen genauso wie wenn ich meiner Klassenkameradien oder meinem Klassenkameraden gegenüberstehe.
00:09:51: welche Verantwortung trägst du für die Daten anderer?
00:09:53: Kannst du da einfach Bilder von anderen teilen?
00:09:56: Aber auch das Kind durch die gemeinsamen Gedanken und das Gespräch zu unterstützen, die eigenen Rechte kennenzulernen, zu wissen.
00:10:06: Was dürfen andere denn nicht mit mir machen im Klassenchat?
00:10:10: Was dürfen sie nicht von mir preisgeben?
00:10:11: Die Telefonnummer, Geheimnisse, Bilder und ähnliches.
00:10:14: Das geht nicht, ohne dass mich die anderen fragen.
00:10:17: Und das darf ich auch einfordern und ich darf auch sagen, ich will das nicht.
00:10:20: Also das Kind auch zu bestärken, da Grenzen zu setzen und die eigenen Rechte gut zu kennen ist, die Grundvoraussetzung, um dann Grenzen setzen zu können.
00:10:29: Mit dem Kind zu überlegen, zu welchen Zeiten es das Handy und auch den Klassenchat nutzen darf.
00:10:36: wo es sinnvoll ist, ein Smartphone freie Zeiten zu haben, die nicht von dem ständigen Bling-Bling und den Benachrichtigungen des Klassenchats unterbrochen werden.
00:10:44: Wie ist es nachts?
00:10:44: Wie ist es bei den Hausaufgaben, bei unserem gemeinsamen Familienausflug?
00:10:48: Eltern sind in der Verantwortung, mit gutem Vorbild voranzugehen.
00:10:52: Auch die Kinder zum Beispiel zu fragen, wenn sie ein Familienfoto aufnehmen, bist du denn damit einverstanden, dass ich das jetzt verschicke an Person A, B?
00:11:00: Oder selbst auch in den Medienfreien Zeiten?
00:11:02: auf das Gerät zu verzichten, beim Familienausflug und ähnlichem.
00:11:05: Also ihr Kind zu befähigen, gut reflektiert und selbstbestimmt mit digitalen Medien umzugehen.
00:11:10: Und da spielt der Klassenchat einfach auch eine große Rolle und ist auch eine tolle Chance, weil eigentlich der Klassenchat so ein Sammelsurium ist für alle möglichen Probleme, die im digitalen Raum auftreten können.
00:11:20: Und deswegen bietet er sich, als er prädestiniert dafür, auch das gut zu nutzen.
00:11:26: damit eigentlich die Vertrauensbasis und die Gesprächsbasis zu stärken, die so wichtig ist zwischen Eltern und Kindern.
00:11:31: Gerade in der Phase, wo die Kinder anfangen, mehr Freiräume zu haben in der Mediennutzung, Dinge auch unbegleiteter zu machen.
00:11:39: Von daher auf dieser Ebene sehe ich durchaus Eltern unbedingt in der Verantwortung.
00:11:43: Genauso trägt aber auch Schule rechtlich, so wie Eltern das tragen, trägt Schule auch rechtlich, oder ist rechtlich in der Pflicht.
00:11:53: die Kinder und Jugendlichen in ihrer Sozialkompetenz zu befähigen.
00:11:56: Und wenn wir uns nochmal die Probleme anschauen, dem Klassenschat auftreten können und möglich herangehensweisen, dann merken wir auch, da findet ganz viel im Bereich Sozialkompetenz statt.
00:12:07: Und auch das ist eine tolle Chance, über den Klassenschat genau diesen Auftrag auch gerecht zu werden, ob das jetzt als Lehrkraft ist oder aber auch als Schulsozialarbeiterin.
00:12:16: Weil da sehe ich auch das Thema sehr, sehr liegen, weil ganz häufig ja auch genau solche Konflikte durch Schulsozialarbeit noch mal behandelt werden, aufgegriffen werden und ins Gespräch gebracht werden.
00:12:28: Also es ist ein Zusammenspiel an Verantwortung, die sich alle Beteiligten teilen.
00:12:33: Also ich zähle das noch mal auf, was du gerade meintest.
00:12:35: Also in erster Linie natürlich die Schülerinnen und Schüler selbst.
00:12:37: Verantwortung für ihren eigenen Klassenchat, aber eben in diesen Erziehungsaufgaben für sozial, ja zu einem so guten sozialen Miteinander, die Sozialkompetenz zu stärken, die Eltern und die Schule oder die pädagogischen Fachkräfte an der Schule.
00:12:54: Ja, und dass es eben nicht um so einen Schuldzuweisen geht.
00:12:57: Hier trägt nur Person X die Verantwortung oder nur die Eltern, sondern im Endeffekt geht das um das Wohlergehen aller.
00:13:05: Und ja, man zieht zusammen einem Strang.
00:13:08: Also es bringt gar nicht so viel, die Verantwortung hin und her zu schieben oder sich ganz rausziehen zu wollen.
00:13:13: Ja, im Endeffekt geht es darum, dass es gut geht im Klassenchat und dass irgendwie der Umgang damit gut gelernt wird.
00:13:20: Ich will noch mal zurückgehen auf das, was du meintest mit was Eltern tun können, so in Vorbereitung, idealerweise.
00:13:27: Also, wenn es das erste Handy gibt, das dann darüber gesprochen wird, dass vielleicht ein Mediennutzungsvertrag abgeschlossen wird oder einfach generell das das Thema wird, dass man irgendwie offen in der Familie darüber spricht.
00:13:39: Das ist toll.
00:13:40: Wenn das so funktioniert und vielleicht hören uns auch ein paar Eltern zu, die das auch schon so machen oder die da jetzt ganz viel mitnehmen konnten für sich.
00:13:49: Aber viele in vielen Familien findet das so in dieser idealen Weise wahrscheinlich nicht statt.
00:13:58: Und ich denke, viele Lehrkräfte können das auch bestätigen, dass sie das eben auch spüren.
00:14:05: Ja, dass eben doch viele Kinder zu Hause.
00:14:09: nicht so darüber sprechen mit ihren Eltern oder die Eltern da nicht so ein Auge drauf haben.
00:14:15: Wie schaffe ich das dann als Lehrkraft, wenn ich das Thema angehen möchte?
00:14:20: Ich hab für mich erkannt, dass es wichtig ist, dass ich mich mit meiner Klasse damit auseinandersetze, aber es ist wichtig, dass diese Verantwortung geteilt wird zwischen allen Akteuren.
00:14:32: Wie hole ich die Eltern am besten an Bord?
00:14:35: Ich würde direkt das Thema beim ersten Elternabend in der fünften Klasse aufgreifen.
00:14:39: Das ist in der regeln Elternabend, der auch noch recht gut besucht ist, von allen Eltern.
00:14:42: Das ist eine gute Chance, möglichst viele zu erreichen und erstmal ganz transparent darstellen, wie die Kommunikationskanäle der Schule sind.
00:14:51: Und was aber auch der Klassenchat ist und dass er kein offizieller Kommunikationskanal der Schule ist, um da erstmal so eine Grundlage, eine Wissensgrundlage zu schaffen und auch eine Erwartungshaltung, dass Glas an welchen Stellen wird kommuniziert, wo sind Lehrkräfte aber auch gar nicht dabei und dürfen das nicht sein.
00:15:08: Und dann finde ich es ganz wichtig, mit den Eltern auch nochmal über die Risiken zu sprechen, möglicherweise auch bei dem ersten Elternabend oder durch einen speziellen Elternabend, wo externe Referenten eingeladen werden, die dann die komplette fünfte Stufe zum Beispiel im Elternabend leiten, zum Thema Klassenschat und all den Problemen, die auftreten können.
00:15:27: Das ist nicht allen Eltern bewusst, was da geteilt wird.
00:15:33: In der Regel ist es auch ein ganz großer Schritt in dem Moment von einem recht begleiteten Umgang, entweder unter einem geschützteren Umgang hin zu einem Tool, dem WhatsApp, was auf einmal die Tür aufmacht.
00:15:48: Und ganz, ganz viele große Probleme können dadurch entstehen.
00:15:52: Das könnte möglicherweise Eltern sensibilisieren, die da nicht so die Notwendigkeit sehen, ihre Kinder zu begleiten.
00:15:57: Weil sie denken, naja, was wird da schon passieren?
00:16:00: Wird nicht so viel passieren?
00:16:01: Also, die das eher etwas unterschätzen, welche Risiken da eine Rolle spielen können.
00:16:06: Es hilft aber auch den Eltern, die durchaus diese Risiken sehen, sie zu befähigen und zu unterstützen.
00:16:11: Gerade wenn das ein längerer Elternabend ist, zu dem Thema zu gucken, wie kann ich mein Kind da begleiten?
00:16:15: Denn egal, wie ich mein Kind begleite und unterstütze, ist es ja damit konfrontiert mit Problemen im Klassenchat.
00:16:20: Und ja, das wäre auf jeden Fall ein Bereich, nochmal da Wissen bei den Eltern aufzubauen, denn sehr häufig haben Eltern ... die Erwartung, dass sie da gar nicht viel tun können, weil sie selbst ja nicht so aufgewachsen sind und ihre Kinder gar nicht unterstützen können.
00:16:38: Dem ist aber überhaupt nicht so.
00:16:40: In der Regel ist bei allen Problemen, die da passieren, sind das Probleme, die auch im direkten Gegenüber entstehen.
00:16:45: Und das sind allgemeine Erziehungsfragen.
00:16:47: Und als Vater oder Mutter, als erziehungsberechtigte Person muss ich nicht immer schritthaltend auf dem neuesten Stand sein, um ein Kind da gut begleiten zu können.
00:16:57: Ja, und aber auch da nochmal in dem Zuge klar zu machen, was Schule da leistet, was Schule vorhat, in dem Bereich zu tun, damit Eltern auch wissen, wie diese Erziehungskooperation funktioniert, also was daran Kooperation ist, was auf Schulseiten passiert und auch zu Hause dann mitziehen können.
00:17:12: Wenn zum Beispiel die Schule plant, und das findet sehr häufig an Schulen statt in der fünften Klasse, Regeln zu entwickeln für den Klassenschat, ist es durchaus sinnvoll, die Eltern dazu abzuholen, am besten im Vorfeld, bevor sie das machen, mit einem Elternbrief.
00:17:26: was, als ich einem rundschreiben, vielleicht schon bei dem ersten Elternabend, sie zu informieren, zu sagen, wir besprechen das Thema Präventiv.
00:17:33: Das bedeutet nicht, dass ihr Kind schon WhatsApp nutzen können darf, von ihrer Seite aus.
00:17:38: Davon gehen wir nicht aus.
00:17:39: Und da wecken wir auch keine Wünsche oder keine Erwartung durch das Projekt, was wir machen,
00:17:46: dass das ein wichtiger Punkt
00:17:47: ist.
00:17:48: Also wecken keine Begehrlichkeiten bei den Eltern, die das gezielt auch noch begrenzen.
00:17:52: Es braucht keine Smartphones, um die Regeln zu entwickeln.
00:17:55: Intention ist präventiv zu arbeiten, um zum einen möglichen Konflikten vorzubeugen, die da entstehen zu können, indem man die Schülerinnen dafür sensibilisiert gemeinsam in dem Austausch, in dem Projekt in der Schule und zum anderen aber auch in Handlungssicherheit und Wissen mitgibt.
00:18:14: dass sie gemeinsam erarbeiten in der Klasse.
00:18:16: Und wie können wir dann aber hypothetisch damit umgehen, wenn das bei uns passiert?
00:18:20: Also sie so ein bisschen zu wappnen und zu schützen, so wie ich Fahrrad fahren lerne und auch nicht gleich das scharfe Fleischermesser in der Hand habe, wenn ich das erste Mal schneide, sie da heran zu führen und das die Eltern wissen zu lassen, wenn die Regeln dann von der Klasse erarbeitet wurden.
00:18:34: Und dann möglicherweise auch die Regel, den Eltern vorzustellen, die Eltern unterschreiben zu lassen, vielleicht sogar Regeln mit einzubinden, die auch das Elternhaus betreffen.
00:18:44: Ich sehe einen heiklen Punkt in der älterlichen Sorge.
00:18:47: Der betrifft Eltern, die sehr gut ihre Kinder begleiten.
00:18:50: Das ist dieses Spannungsfeld zwischen Begleitung und Unterstützung und Kontrolle.
00:18:55: Wenn die Kinder in die fünfte Klasse kommen, bekommt dieser Bereich der Kontrolle und gerade bei WhatsApp noch mal ... bringt noch mal andere Risiken mit sich oder bekommt einen anderen Weigeschmack, als es in der Grundschule war.
00:19:11: Da kann ich das Kinderbind nicht austauschen.
00:19:13: Und präge das Ganze, in dem wir gemeinsam gucken, auf welchen Seiten kann es sein.
00:19:16: Beim Klassenchat kommunizieren die Privat in dem privaten Raum.
00:19:19: Und den muss ich als Eltern auch schützen.
00:19:21: Das heißt, auch als Eltern sollte ich keinesfalls Teil des Klassenchats sein.
00:19:26: Ich habe immer mal wieder erlebt, auch bei Schulprojekten, dass Schülerinnen erzählt haben.
00:19:31: Ja, und dann kam Elternteil XY und hat da dieses und jenes geschrieben.
00:19:34: Das Ganze eskaliert umso mehr.
00:19:37: Und ich verstehe dieses Bedürfnis zu wissen, was da passiert.
00:19:40: Aber so etwa Pi mal Daumen ab dem Alter, zehn, elf, kann ich das nicht mehr tun, mit dem ich kontrolliere.
00:19:46: Ich darf als Eltern nicht in diesen Klassenstädten einfach heimlich mitlesen.
00:19:49: Damit verletze ich die Persönlichkeitsrechte meines Kindes, dass sie auch die Möglichkeit haben muss, in ungeschützten Räumen zu kommunizieren.
00:19:57: Dass nicht alles meine Eltern mitlesen.
00:19:59: Da sich wirklich Gedanken zu machen, zu gucken als Eltern.
00:20:03: Und auch das kann Schule gemeinsam mit Eltern arbeiten.
00:20:06: Diese Regel zum Beispiel mit aufzunehmen, ich kontrolliere nicht, aber wir sprechen regelmäßig drüber.
00:20:10: Zu sagen, ich weiß, da gibt es immer mal Probleme im Klassenchat, die können auch recht groß aussehen.
00:20:14: Mich würde einfach interessieren, was da passiert.
00:20:16: Das wäre jetzt regelmäßig austauschen oder zu vereinbaren.
00:20:20: Ich komme immer mal wieder und bitte, dich mir was zu zeigen, aber dabei behältst du das Smartphone in deiner Hand.
00:20:24: Du zeigst mir, was du mir zeigen möchtest.
00:20:28: Und ich habe einfach so ein bisschen ein bisschen im Austausch und haben so im Blick, was da passiert und können auch gucken, wo ich dich dann noch unterstützen kann.
00:20:35: Also die Intention dahinter klar zu machen und durchaus die Verantwortung auch beim Kind zu lassen.
00:20:40: Und das schützt diese Vertrauensebene, die so wichtig ist, damit die Kinder dann, wenn es wirklich brennt und sie die Eltern brauchen zur Unterstützung, sich auch an die Eltern wenden.
00:20:49: Und das als Schule auch nochmal mit aufzugreifen, entweder selbst oder eben auch durch die Einladung von externen Referenten.
00:20:56: Also ja, es ist ein Stück weit Vertrauen.
00:21:00: Entgegenbringung, Vertrauensvorschuss, den Kindern entgegenbringen, aber eben mit präventiv vorher Regeln entwickeln, gemeinsam auch mit den Kindern die Regeln entwickeln, oder?
00:21:13: Also das wirklich alle Beteiligten, oder wie ist das denn, müssen da jetzt ... alle dran beteiligt sein.
00:21:20: Wenn ich jetzt als Lehrkraft sage, ich möchte mit meiner Klasse zusammen Regeln entwickeln, dann habe ich ja nicht die Eltern dabei.
00:21:27: Also das heißt, ich müsste vorher in einem Elternabend die Eltern irgendwie abholen und vorstellen, das möchten wir machen und wir werden Regeln entwickeln für den Klassenchat und ihr könnt eure Kinder dann gerne fragen, was sie da festgelegt haben mit der Klasse, aber es ist ... Also ... Das ist ja keine realistische Situation, dass jetzt die Eltern auch noch dabei sind in der Klasse.
00:21:48: Sondern das wäre dann was, was in der Schule passiert, diese Regeln mit den Kindern zu entwickeln und sich ja auch wichtig, die Regeln mit den Kindern zusammen zu machen, dass sie nicht was vorgesetzt, einfach was vorgelegt bekommen.
00:21:59: So sind jetzt eure Regeln für einen Klassenchat.
00:22:01: Das beißt sich dann ja auch wieder mit dem eigentlich strengen Norm.
00:22:05: Ist der Klassenchat ja eben doch eine Privatsache.
00:22:09: Also mit den Kindern zusammen irgendwie die Regeln präventiv entwickeln, die Eltern in einem Elternabend dazu abholen und im Austausch bleiben, oder?
00:22:19: Ja, ich finde den Aspekt, die Regeln gemeinsam zu entwickeln, immer nendwichtig, weil damit steht und fällt in meinen Augen, ob das Ganze funktioniert oder nicht.
00:22:28: Wenn ich Regeln vorsetze, zwinge ich ja mein Gegenüber sozusagen in die Gegenposition, weil ich damit keine Freiräume mehr gebe, selbst darüber zu entscheiden.
00:22:39: Da gibt es ja auch viele Studien im Bereich Reaktanstheorie, ich rufe Widerstand hervor, indem ich etwas vorsetze ohne Handlungsoptionen.
00:22:47: Und dann versuche ich, das ist nur menschlich, den Zustand der Freiheit wieder herzustellen, wieder Autonomie zu bekommen, indem ich das eben gerade nicht tue.
00:22:55: Und damit nehme ich aber die Chance, dass Ja, die Chance, das auch amivalent zu sehen, denn das Tumschülerinnen und Schüler in der Regel, die sehen die positiven Seiten, nutzen Faszinationen, sehen aber auch selbst durchaus Risiken.
00:23:08: Und wenn ich aber das eine betone, zwinge ich sie ja automatisch in die Verteidigungshaltung des Guten und in ein Schwarz-Weiß-Denken.
00:23:17: Und das kann nicht funktionieren, so werden die Regeln nicht angenommen.
00:23:19: und deswegen wirklich die Regeln gemeinsam mit ihnen zu vereinbaren, plus auch wertzuschätzen und anzuerkennen, dass sie die Expertinnen und Experten sind für die Probleme im Klassenchat.
00:23:29: Die wissen, was ihr Problem ist.
00:23:31: Die haben kreative Lösungen im Kopf.
00:23:33: Sie können doch ihre Lösung für sich selbst am besten entwickeln.
00:23:36: Da so ein paar Impulse und Gedanken reinzubringen sollen, wer das vielleicht was in diese Richtung könnte, ihr weiter denken, prüft das mal, redet drüber.
00:23:44: Das sind sicherlich hilfreiche Impulse, aber nur die Schülerinnen und Schüler selbst können entscheiden, was für ihre Klasse passt.
00:23:51: Ja, und ich glaube, es ist auch ganz wichtig, was du gerade meintest.
00:23:52: Also die Schülerinnen und Schüler, sehr viele von ihnen sind sich... der Risiken ja auch schon bewusst oder haben selbst irgendwie ein ungutes Gefühl bei bestimmten Themen und sind auch ein Stück weit einfach erleichtert oder entlastet, wenn eben Regeln festgelegt werden, aber genau mit ihnen zusammen.
00:24:11: Also ich glaube auch da darf man den Kindern ein bisschen einen Vertrauensvorschuss geben, dass sie eben doch auch ein Interesse daran haben, dass es gut läuft.
00:24:21: Also wir hatten ja auch vor einiger Zeit hier eine Gruppe Schülerinnen und Schüler bei uns.
00:24:27: Die auch berichtet haben wir bei uns im Klassenchat sind auch, da gab es eine mobbing Situation, das war ganz schlimm und wir haben vorher nie, also das war ja was, was ich explizit auch dann gefragt hatte und sie meinten, nein, wir haben vorher nie darüber geredet in der Klasse, das war kein Thema und wir hatten in dem Klassenchat waren auch nicht alle drin, den gab es irgendwie so.
00:24:47: und dann kam halt dann doch mal, gab es dann eben doch mal so ein Problem, das es eskaliert und erst als es ... soweit eskaliert war, dass es aus diesem Klassen-Chat ... ... nicht mehr ... ... also aus diesem Klassen-Chat im Prinzip verlassen hat ... ... und dann diese Mobbing-Situation sich eben auch ... ... vor Ort offline wirklich manifestiert hat.
00:25:08: Da wurde dann nachträglich gehandelt ... ... und dann ... ... die haben den ja auch selbst berichtet, dann wurde es besser ... ... und das ist natürlich super, wenn dann im Nachhinein irgendwie ... ... zumindest eingegriffen wird oder dann unterstützt wird ... ... aus pädagogischer Sicht, aber ... Ja, auch dabei ganz deutlich, dass die Jugendlichen sich selbst gewünscht hätten, dass im Voraus was passiert wäre.
00:25:35: Ja, es ist auch ein guter Anlass, um einfach sehr früh klarzumachen.
00:25:39: Wir sind bei diesem Thema ansprechbar, weil sonst dauert es so lange.
00:25:44: Wie du es ja gerade beschrieben hast, bis das ganz Großes passiert und das Ganze explodiert, bis es ankommt, weil die Schülerinnen und Schüler gar nicht im Kopf haben.
00:25:51: Es ist ja eh private Chat.
00:25:52: Sie haben gar nicht die Erwartungshaltung zwangsweise an Schule oder auch an Eltern, dass sie da Unterstützung bekommen, was ich schlimm finde.
00:25:59: Dieses grundsätzliche Angebot... Es ist auch unser Thema, sei es jetzt von Eltern oder sei es jetzt aufseiten der Lehrkräfte, Schulsozialarbeit.
00:26:07: Es ist unser Thema, wenn ja was ist, wir sind da, wir sind ansprechbar, kommt zu uns und sind dann im Optimalfall noch zu überlegen, wer ist für was ansprechbar und wer spricht uns dann an und wie.
00:26:17: Ist ja auch einfach ein Gesprächsangebot, was ganz wichtig ist im Bereich der Prävention.
00:26:23: Ja,
00:26:24: wie kann ich mir das denn vorstellen?
00:26:26: Also angenommen, ich bin jetzt Lehrkraft in der fünften Klasse und ich möchte jetzt eben, ja.
00:26:31: Das Thema angehen und diese Regeln entwickeln.
00:26:33: Ich weiß jetzt schon, ich mache meinen Elternabend und informiere dort die Eltern und hol die dazu ab.
00:26:37: Und dann möchte ich in den nächsten Stunden mit meiner Klasse diese Regeln entwickeln.
00:26:42: Was habe ich dafür?
00:26:44: Mögliche Methoden?
00:26:46: Wie viel Zeit sollte ich dafür einplanen?
00:26:48: Reicht da eine Stunde, eine Doppelstunde, sollte ich eine Projektwoche draus machen?
00:26:54: Wie viele Kapazitäten oder Ressourcen sollte ich da reinstecken?
00:26:57: Das ist auch wirklich was Gutes bei rumkommt am Ende.
00:27:01: Ich bleibe erst mal bei der Vereinbarung der Regeln und nicht bei dem Prozess, der danach kommt in Zeit.
00:27:07: Ich glaube, unter neunzig Minuten ist es kaum möglich, auch nur ansatzweise umfassend über das Thema zu sprechen, weil die Probleme, die im Klassenjet auftreten können, auch ganz unterschiedlicher Natur sind, ganz unterschiedliche Hintergründe haben und es nicht mit zwei oder drei Regeln getan ist und auch nicht damit getan ist, Regeln zu vereinbaren.
00:27:24: Punkt und die stehen dann da.
00:27:26: Damit muss ich Auf jeden Fall rechnen, wenn ich ins Gespräch gehe, ob ich das jetzt im Klassenrat verorte oder in der Schulsozialarbeit sein nochmal dahingestellt.
00:27:34: Je mehr Zeit desto besser.
00:27:35: Denn eigentlich ist es ja ein Sammelsorium für Konflikt im digitalen Raum und alle sind nochmal ein komplettes Thema für sich.
00:27:43: Aber das muss ich ja nicht alles in eine machen.
00:27:45: Das ist auch im Schulalltag nicht möglich.
00:27:46: Das ist mir klar, da kann ich auch noch mal ansetzen zu späteren Zeitpunkten dann.
00:27:50: In der sechsten, siebten, achten Klasse das Thema Mobbing zum Beispiel aufzugreifen oder ähnliches.
00:27:55: Das muss nicht alles in einem Zuge passieren.
00:27:57: Aber damit würde ich auf jeden Fall kalkulieren.
00:28:00: Ich würde rangehen und erstmal damit beginnen.
00:28:06: zu hören, wie ist überhaupt die Situation in der Klasse?
00:28:08: Gibt es ein Klassenchat auf Vertraulichkeit zu regeln?
00:28:11: Dass das natürlich das nicht an die Eltern weitergegeben wird, gerade wenn die Schülerinnen und Schüler ja auch wissen, da findet eine Kommunikationsstadt und so eine Art Erziehungskooperation.
00:28:19: Das ist ihnen auch klar, aber es ist ein geschützter Raum, wo wir auch darüber sprechen, diese Information geht nicht an die Eltern.
00:28:25: Erst mal schauen, wie ist die Situation, aber vor allem auch fragen, was ist denn das Tolle an eurem Klassenchat?
00:28:30: Warum habt ihr ihn überhaupt?
00:28:31: Denn wenn alles schlimm und schrecklich wäre, hätten sie ihn ja nicht.
00:28:33: Es ist dieser Zwiespalt, den wir als Erwachsene auch kennen.
00:28:36: Wir haben in der Regel auch Messenger-Dienste.
00:28:38: Vielleicht ist es nicht unbedingt WhatsApp, sondern Signal.
00:28:41: Trotzdem kommen wir mit den gleichen Problemen in Kontakt, die auch die jungen Menschen haben.
00:28:46: Und genau damit auch einzuleiten zu sagen, wie alle kennen, das ist eine gesamtgesellschaftliche Diskussion.
00:28:50: Die Probleme betreffen uns alle und uns Erwachsene auch.
00:28:53: Wir sprechen jetzt nicht über euch, weil wir bei euch die Verantwortung sehen und nur bei euch die Probleme sehen, sondern das ist was betrifft uns alle.
00:29:00: Und trotzdem habt ihr ja in einem anderen Alter vielleicht eine andere Nutzung, deswegen total spannend zu wissen.
00:29:06: Was macht ihr denn da gern?
00:29:07: Und was gibt's da Schönes?
00:29:08: Um dann im nächsten Schritt zu gucken, gibt es aber auch tatsächlich Probleme?
00:29:12: Oder wo könnte es hypothetisch Probleme geben?
00:29:15: Das kann man nicht immer so ganz voneinander trennen.
00:29:17: Natürlich kommen sie auch immer wieder auf schon bestehende Probleme zu sprechen.
00:29:22: Vielleicht auch da am Anfang noch mal die Regel zu setzen, wenn es um große Probleme wie Mobbing geht zu sagen, es wird hier nicht der Raum sein.
00:29:29: bestehendes großes Problem zu lösen, da brauchst du dann andere Räume und da wird es danach auch noch Gespräche geben, also da können und sollen sie auch nicht in die Tiefe gehen, aber es lässt sich nicht so freundschaft behandeln, so Prävention und bestehende Probleme dann.
00:29:44: Ja und dann erst mal zu hören, welche Probleme seht ihr denn und in der Regel sprudelt das auch und ich bin auch mal begeistert wie.
00:29:50: Wie kritisch junge Menschen dann auch schon die Situation sehen, auch wenn sie das vielleicht noch gar nicht lange nutzen.
00:29:55: Vielleicht komme ich gleich nochmal auf die Probleme zu sprechen, das ist vielleicht auch ganz spannend zu wissen, aber damit will ich den Rahmen nicht sprengen.
00:30:01: Genau, das ist im Prinzip erstmal so Zugang über Wertschätzung und Anerkennung auch der Lebensrealität von jungen Menschen und der Faszination, ihnen das nicht abzusprechen, also wirklich diesen Adulthismus entgegen.
00:30:16: negativ zu bewerten, was junge Menschen da machen und ich weiß das besser als Erwachsene, dann die andere Seite zu beleuchten und danach zu gucken, was könnten denn jetzt für euch Regeln sein, damit entweder Probleme gar nicht entstehen oder ihr gut damit umgehen könnt, was ist spezifisch für eure Klasse hier an unserer Schule eine mögliche Regel?
00:30:36: und dann kann man die ganzen Probleme durchgehen und Schülerinnen und Schüler überlegen dann bei dem jeweiligen Problem, was könnte man denn da tun?
00:30:44: Da fallen Ihnen die verschiedensten Dinge ein.
00:30:46: Am Ende muss man vielleicht noch mal gucken, wie man die Regeln begrenzt.
00:30:49: Wichtig finde ich in dem Punkt, dass Sie wirklich, wenn Sie darüber sprechen und das Ganze auch notieren auf einem Plakat, das wäre der nächste Schritt, das Festhalten der Regeln, dann auch wirklich das möglichst konkret machen.
00:31:01: Also zu sagen, ich hole Hilfe bei Person XYZ an der Schule, Vertrauenslehrkraftschulsozialarbeit.
00:31:06: Und da fallen dann aber auch die unterschiedlichsten Nab, das ist ganz interessant, an Klassen.
00:31:11: Sie wissen schon, wer an ihrer Schule ansprechbar ist.
00:31:14: Ja, das so ganz konkret in die Regeln zu fassen oder zu sagen, wenn wir Hilfe holen, weil jemand andere Mobbing passiert, dann könnten sie auch so eine Regel machen, wie wir tun uns zusammen und gehen dahin, dass nicht eine Person alleine in der Situation ist und das sagt.
00:31:28: Also wirklich den Raum aufzumachen für die Gedanken und Ideen von Schülerinnen und Schülern und sie dann im nächsten Schritt zu unterstützen, zu überlegen, wie können wir denn jetzt diese Regeln, die wir zusammengefasst haben, so und festgehalten haben, was können wir machen, dass die wirklich in unser Miteinander ankommen und gelebt werden?
00:31:49: Im Optimalfall sind die im Einklang mit dem Wertesystem der Schule, wo auch an anderen Stellen darauf geachtet wird, miteinander gewisse Verhaltensweisen im Wertesystem der Schule mit drin sind.
00:32:02: Und dann aber zu gucken, ist es in unserer Klasse, wenn die an der Wand hängen, ist in der Regel nicht viel.
00:32:07: Es gibt nicht so viele, dass man es von der Wand in die
00:32:10: Realität.
00:32:11: Genau.
00:32:12: Es wäre zum Beispiel eine Idee und da habe ich immer mal wieder gefragt und ganz unterschiedliche Rückmeldungen bekommen von Klassen zu sagen, naja, wir überlegen, ob es nicht eine oder zwei Personen gibt, die darauf achten, dass die Regeln auch eingehalten werden.
00:32:25: Könnte man wie Klassen-Sprecherenden zum Beispiel behelfen.
00:32:29: Wichtig ist auch gemeinsam zu überlegen, was passiert, wenn sich jemand an eine Regel nicht hält.
00:32:32: Weil, wenn man feststeht, die Regel wurde nicht eingehalten, steht man in der Regel da und überlegt, ja, es wird jetzt die Person ausgeschlossen aus dem Klassen-Chat.
00:32:40: Das sollt ja eigentlich die letzte Konsequenz sein, ein Ausschluss aus dem Klassen-Chat.
00:32:43: Das ist aber die naheliegendste.
00:32:45: Und deswegen ist es sinnvoll, sich vorher auch gemeinsam Gedanken zu machen, was für ein Stufensystem können wir vielleicht entwickeln?
00:32:50: Oder bei welchen Verstößen reagieren wir wie?
00:32:52: Was finden wir denn?
00:32:53: Welche Regel finden wir besonders wichtig für uns, dass wir ein gutes Miteinander haben und welches so, ja, hat da nicht so eine gravierende Konsequenz?
00:33:02: Und dann, und das finde ich auch ganz gut, zu schauen, welche Anlässe haben wir um regelmäßig mal drauf zu schauen, auch wenn es vielleicht gar keinen Regelverstoß gab, sowas wie ein Klassenrad einmal im Monat
00:33:14: fest
00:33:14: integrieren, genau, zu aufzugucken, zu schauen, was leben wir denn jetzt, wo ist es noch schwierig und warum, welche Regel braucht es vielleicht gar nicht mehr, welche Neue sollten wir vielleicht aufnehmen, denn die Kinder und Jugendlichen werden ja auch älter.
00:33:28: Und da brauchst du dann vielleicht ganz andere Regeln, da treten andere Probleme auf und andere werden obsolet.
00:33:33: Ich denke zum Beispiel an diesen Kommunikationsstress, die ständige Erreichbarkeit.
00:33:37: Meine Beobachtung ist, dass es zum Beispiel Anfang der fünften Klasse ein riesiges Problem ist, das Smartphone ist neu und der Glassensheet ist neu.
00:33:43: Und
00:33:43: man sieht man ganz
00:33:44: viel Zeit damit verbringen.
00:33:45: Nachrichten,
00:33:45: Spam.
00:33:46: Ja, genau.
00:33:47: Einfach was, was man gern macht, macht man natürlich auch gerne lang und viel.
00:33:51: Und irgendwann merkt man dann die negativen Seiten.
00:33:54: meiner Erfahrung nach ist es so in der siebten, achten Klasse, etablieren sich auf der Ebene so langsamen Kommunikationsregeln.
00:34:01: Dann ist es aber so, dass möglicherweise ab der achten Klasse politische Content Desinformation auf einmal eine größere Rolle spielt als früher.
00:34:11: Das ist auch oft eine Dynamik, die innerhalb einer Klasse sich entwickelt, welche Themen es in der Klasse speziell sind.
00:34:16: Ja, da einfach regelmäßig draufzuschauen, dem Austausch zu sein.
00:34:20: Und wie du gerade meintest, so die Themen verändern sich wahrscheinlich auch, je älter die Schülerinnen und Schüler werden.
00:34:27: Wenn ich jetzt in der Klasse bin, siebte, achte Klasse, vielleicht auch neunte.
00:34:32: Und die hatten aber bisher noch überhaupt gar keine Regeln vorher.
00:34:36: Also kann ich auch später einsteigen?
00:34:38: Also ich gehe mal davon aus, ja.
00:34:41: Und kann ich das genauso machen wie in der fünften Klasse?
00:34:44: Oder muss ich da ein bisschen was anderes beachten?
00:34:48: Also zu spät ist es nie.
00:34:49: Besser später als nie, auf jeden Fall.
00:34:52: Und ganz oft entsteht das ja auch in der Realität an Schulen über ein großes Problem.
00:34:56: Und die Erkenntnis, es wäre sinnvoller da auch noch mal präventiv ranzugehen als nur über die Intervention bei diesem spezifischen Problem.
00:35:06: Ich glaube, es ist einfach Realität an Schulen, dass es nicht immer direkt zu Beginn der Fünften passieren kann.
00:35:11: Die Schule hat ja auch noch andere Inhalte zu vermitteln und andere Aufträge.
00:35:18: Ich kann mir vorstellen, wenn man das in etwas höherem Alter tut, dass dann die Diskussion immer mal wieder so ein bisschen weg geht vom Klassenschat hin zu den spezifischen Problemen und das ein bisschen mehr Raum einnimmt.
00:35:29: Ja, wahrscheinlich, weil es auch schon mal Probleme gab in der Vergangenheit oder einfach schon mehr Erfahrungen gemacht wurden, damit auf die zurückgegriffen werden kann.
00:35:36: Klar.
00:35:38: Wir reden noch die ganze Zeit jetzt irgendwie von den Problemen.
00:35:40: So als diese Wolke, die noch nicht so ganz zu entziffern ist.
00:35:45: Was sind denn mögliche Probleme?
00:35:47: Also, wir hatten es jetzt schon öfter Mobbing.
00:35:49: Oder du meintest eben dann vielleicht, der politische Message ist vielleicht rechtsextreme Beiträge oder Desinformationen, die weitergegeben wird.
00:36:01: Ja, was sind da so die typischsten Probleme, ich meine?
00:36:06: Über das meiste haben wir wahrscheinlich jetzt gerade schon so ein bisschen geredet, aber nochmal um das so konkret zu benennen.
00:36:10: Ja,
00:36:10: gerne.
00:36:11: Ich starte mal so vom Alter her ganz am Anfang, dritte, vierte, Anfang, fünfte Klasse, vielleicht auch die sechste, wenn Kinder und Jugendliche zum ersten Mal ein Smartphone haben und Zugriff, genau auch auf WhatsApp und den Klassenchat, dann ist ja häufig erstmal der Nachrichtenstress, den er kurz angesprochen hat, nochmal ein bisschen in die Tiefe gehend, es kommen unglaublich viele Nachrichten an.
00:36:35: Es sind hunderte Nachrichten am Tag teilweise.
00:36:38: Es sind sehr viele Nachrichten über Gruppen.
00:36:40: Deswegen spielt da der Klassencheid einfach eine große Rolle, weil es ist eine große Gruppe mit vielen Menschen.
00:36:44: Da kommt ganz viel an.
00:36:46: Und teilweise wird in einzelnen Buchstaben geschrieben, uns Meiles.
00:36:48: Und es sind sehr viele Nachrichten, die sie erreichen.
00:36:51: Tagsüber, aber auch nachts.
00:36:54: Und das stresst enorm.
00:36:57: Vor allem stresst es, weil wir möglicherweise bei unseren Eltern erleben.
00:37:01: dass wir ja allzeit erreichbar sind und es ganz natürlich ist, dass wir immer zum Smartphone greifen und gucken, was wir da gerade bekommen haben.
00:37:08: Zum anderen aber auch, weil die Impulskontrolle im Jugendalter noch eine andere ist.
00:37:12: Da entwickelt sich das limbische System, was zuständig ist für Emotionen mehr als die Frontalehirnrinde.
00:37:19: Das bedeutet, dass ich... eher schneller reagiere, ohne an Konsequenzen im weiteren Verlauf zu denken, dass auch Belohnungen einen anderen Stellenwert hat.
00:37:30: Das sind dann zwar nicht die Likes, die ich bekomme im Klassenchat, aber eine Belohnung ist ja auch ein, jemand reagiert auf meine Nachricht, hat Interesse an mir, schreibt mir irgendwas, was ist das?
00:37:39: Ja,
00:37:39: generell eine neue Nachricht auf dem Display fühlt sich gut an.
00:37:43: Und
00:37:43: es ist nur natürlich, so basierend auf Entwicklung, dass Kinder und Jugendliche da größere Schwierigkeiten haben.
00:37:50: Strick zu sein, zu sagen, nein, da schaue ich nicht drauf.
00:37:52: Dann haben die auch noch nicht so viel Erfahrung mit dem Gerät und haben möglicherweise die Benachrichtigung auch noch gar nicht angepasst.
00:37:57: Das heißt, sie werden immer mit einem Geräusch und einer Bannermitteilung informiert, wenn da gerade was ankommt.
00:38:04: Da strömen ganz viel auf sie ein und sie sind in der Verantwortung, das zu begrenzen und für sich einen Weg zu finden, gut damit umzugehen.
00:38:13: Sehr häufig entstehen auch, gerade bei Jüngeren, noch Konflikte.
00:38:16: Meine beste Freundin sieht, ich habe ihre Nachricht gelesen und ich antworte nicht sofort.
00:38:19: Und dann entsteht darüber ein Streit.
00:38:21: Und das sind die Regeln, die sich dann recht schnell etablieren, im Klassenchat oder allgemein auch inschätzt bei WhatsApp das Glas.
00:38:28: Und naja, es muss nicht jeder immer sofort antworten.
00:38:31: Und das hat aber auch nichts mit mangelnder Wertschätzung oder persönlicher Ebene.
00:38:35: Das ist keine persönliche Botschaft, wenn ich darauf nicht antworte.
00:38:39: Und das sind so die wichtigen Dinge zu Beginn.
00:38:42: Weil ich gerade auch die Nachtzeit erwähnt habe.
00:38:44: Ich fand ganz spannend.
00:38:46: Vor einiger Zeit ist die Kinder-Internet-Medien-Studie rausgekommen.
00:38:49: Da werden sechs bis dreizehn Jährige nach ihrem Medien-Nutzungsfass bis zwölf.
00:38:53: Bis zwölf?
00:38:53: Danke schön.
00:38:54: Ich weiß mal, weil die Jugend, also die Gym-Studie startet ab zwölf Jahren.
00:38:59: Also, ich bin davon aus, dass Kim ab bis zwölf wahrscheinlich
00:39:02: ist.
00:39:02: Ich müsste nachschauen, bis zwölf.
00:39:04: Aber auf jeden Fall... Vielleicht überschneidet es sich auch.
00:39:05: Ich will jetzt auch nichts falsches sagen.
00:39:07: Auf jeden Fall.
00:39:07: Es gibt zwei spannende Studien, das ist gerade schon ein bisschen erwähnt.
00:39:10: Einmal eher in Bezug auf... jüngere Kinder oder junge Jugendliche, da werden auch gleichzeitig Erziehungsberechtigte befragt.
00:39:19: und dann gibt es noch meine Studie bei Älteren, die jährlich veröffentlicht wird vom Medienpädagogischen Forschungsverband Südwest und da werden ausschließlich die Jugendlichen nach ihrer Mediennutzung befragt und so haben.
00:39:29: Die Frage bei den Kindern gegen in Richtung die Kinder, die ein eigenes Smartphone besitzen, wohin nehmen sie das mit?
00:39:37: Und es haben knapp fünfzig Prozent, genau, neunundvierzig Prozent aller acht bis neunjährigen, die ein Smartphone besitzen, gesagt, wir nehmen das mit ans Bett.
00:39:46: Das heißt, in den Familien ist nicht im Kopf, dass da nachts was ankommt, weil, ach, wenn man erwächst, dann geht man so sehr verständlich damit um, stellt halt nachts einfach die Lautstärke aus und macht sich gar kein Gedanken drum, dass man dem Kind auch mitgeben müsste, weil das einfach ... im Alltag nicht immer alles bedenkt in der Datei oder einem vor allem als erwachsene Person noch gar nicht bewusst ist, wie viele Nachrichten da nachts ankommen können.
00:40:09: Und so kann es tatsächlich auch zu Schlafproblemen führen, weil einige Kinder auch nachts Nachrichten lesen oder direkt morgens dann gucken müssen, was passiert es bei.
00:40:16: Oder eben die Lautstärke an haben und die ganze Zeit unter dem Kopf küssen, bing, bing.
00:40:20: Genau, ja.
00:40:21: Und dann müde sind am nächsten Morgen und auch an einem unglaublichen Druck stehen, immer up-to-date sein zu müssen.
00:40:28: Ja, nicht zu verpassen.
00:40:28: Hierof missing out, was wir auch als Erwachsene.
00:40:33: Ich will ja nichts verpasst haben, was der Nachts in der Klasse passiert ist.
00:40:37: Das sind so die Probleme, die ich gerade so in der Anfangszeit sehr beobachte, die sich dann aber irgendwann irgendwann legen, also nicht das nachts am Handy was machen, aber so diese Präsens der Nachrichtenflut.
00:40:50: Ich finde auch ganz spannend, bei WhatsApp kann man ja nachschauen, wie viele Nachrichten man verschickt und bekommen hat.
00:40:55: Und das ist auch eine super Gesprächsbasis.
00:40:58: Auch selbst als Erwachsene-Person sein Handy zunehmend sagt, Gott, das Willen habe ich viele Nachrichten bekommen.
00:41:03: Und dann gemeinsam zu überlegen, was macht das denn mit uns, wenn wir ständig Nachrichten kriegen, diese multigen Tasking-Lüge so ein bisschen aufzudecken, dass es nicht möglich ist, für das menschliche Gehirn zwei geistige Leistungen gleichzeitig zu vollbringen und dass uns das immer rausholt aus dem, was wir gerade tun und wir nicht aufmerksam sein können.
00:41:21: Da gibt es ganz schöne Ansatzpunkte, auch so was erst mal im Elternhaus zu besprechen, aber auch durchaus in Schule aufzugreifen.
00:41:29: Ja, das ist so das erste große Problem.
00:41:32: Dann ist es so, dass gerade bei den Jüngeren auch Kettenbriefe eine große Rolle spielen.
00:41:36: Kettenbriefe
00:41:37: sind ganz
00:41:38: unterschiedliche Hintergründe.
00:41:40: Sehr häufig sind die, die problematisch sind bei Jüngeren, diejenigen, die verängstigen.
00:41:46: Ja, Horror, Kettenbriefe, wenn du das nicht an zehn Leute weiterleitest, dann steht dieses ermordete Mädchen heute Nacht vor deinem Bett.
00:41:55: Und ich weiß, ich kenn's.
00:41:56: Das gab's früher auch noch
00:41:57: schon.
00:41:57: Deine Eltern werden sterben.
00:41:59: und ja, ganz fürchterliche Szenarien, die teilweise auch mit Stimme unterlegt sind, ist auch spannend, wenn man mit seinem Kind zu Hause auch mal so ein bisschen ... Nachbauen mit Stimmverzerrungs-Apps zu arbeiten, ganz praktisch mal zu gucken, wie einfach das ist, eine gruselige Stimme zu erzeugen.
00:42:13: Hier haben wir die Verängstigen einfach und dadurch werden sie weiter geschickt und das trägt dann auch zu dem Spam bei, aber auch dazu, dass ich diese Angst ja auch an Klassenkameradinnen und Klassenkameraden weitergebe.
00:42:24: Es gibt aber nicht nur die Kettenbriefe, die verängstigen, sondern auch, vermeintlich, positive, so schüttelst du, sondern zählen besten Freundinnen oder Freunde weiter, aber auch Gewinnspiele.
00:42:33: Das sind dann irgendwelche Links enthalten und wenn ich drauf klicke, dann gebe ich meine Datenpreis, hol mir ein Virus auf mein Handy, was auch immer in der Regel, gewinne ich da nix.
00:42:42: Ja, aber da gibt es so ganz unterschiedliche Arten von Kettenbriefen.
00:42:45: Ein bisschen verwandt damit sie die Challenges.
00:42:48: Auch das macht schnell die Runde, ist eigentlich kein klassischer Kettenbrief, aber ein, ja, ich glaube ... Ich nehm mal ein ganz, ganz altes Beispiel, war das eines der ersten bekanntesten Challenges, weil diese Ice Bucket Challenge
00:42:57: ... Die Ice Bucket Challenge, vergleichsweise sehr harmlos.
00:42:59: Ja, harmlos, genau.
00:43:00: Aber sowas ist natürlich witzig, man sieht die Videos, möchte mitmachen, schickt es an andere, fordert sie auf, in so ein Wettkampf zu treten, traust du dich das auch?
00:43:09: Ja, und wenn man so ein Wettkampf und traust du dich das auch denkt, dann ist man natürlich schnell auch bei Challenges, die möglicherweise gesundheitsgefährdend sind, die aber auch Kinder und Jugendliche in dem Alter gar nicht unbedingt in der Gefährdung erkennen können.
00:43:20: Es gab ein Challenge, bei der es darum ging, Waschmittelkapseln aufzubeißen, alles Mögliche.
00:43:27: Das kann nicht unbedingt in jedem Alter erkannt werden.
00:43:29: Ja, und im Endeffekt sind das ja auch, das ist ja auch kein neues Phänomen, was ist online jetzt irgendwie, sondern das sind Mutproben.
00:43:36: Das hieß halt früher Mutproben und hat sich vielleicht nicht so stark verbreitet und hat vielleicht auch nicht so diesen großen Druck, also halt dann halt diesen Druck in einem kleineren Rahmen ausgelöst, aber halt nicht.
00:43:49: Ja, dann von der ganzen Klasse oder noch einem größeren Online-Publikum da dann mit Ranteil zu nehmen.
00:43:56: Aber an sich ja auch ein altes Phänomen, was aber irgendwie, ja, vielleicht durch die... Dadurch, dass es eben in Online stattfindet, Digitaische findet, nochmal ein bisschen, ja, verschärft wurde.
00:44:10: Ja, das zeigt auch so gut, dass es eigentlich Dinge sind, die wir selbst auch... Ich spreche da für mich und meine Alter.
00:44:17: Ich bin damit nicht aufgewachsen mit einem Smartphone, aber genau diese Probleme kenne ich auch.
00:44:21: Und deswegen bin ich auch als Mutter oder Vater durchaus in der Lage, meinen Kind da gut zu begleiten und auch nicht nur das negative zu erkennen.
00:44:28: Ja, ich habe vielleicht mehr Zugang zu den Challenges, aber ich habe auch wieder mehr Zugang.
00:44:32: zu den ganzen kommentaren Informationen.
00:44:34: Hey, mach das bloß nicht, da kann das und das passieren.
00:44:36: Weil früher musste ich ad hoc bei einer Moodprobe reagieren und hatte keine Person außer meinem Gegenüber, die mich aufgefordert hat, die mir sagen konnte, hey, das ist gefährlich, mach das nicht.
00:44:46: Also von daher auch da wieder so ein Stück weit diese beiden Seiten der Medaille.
00:44:51: Ja, wir waren bei Moodproben, Kettenpriefen, Challenges.
00:44:57: Was kann noch passieren?
00:44:59: Es kann passieren, und das passiert sehr schnell, sobald das erste Smartphone in Kinderhänden ist und WhatsApp auf dem Gerät ist, dass Inhalte zwischen Kindern geteilt werden, die noch nicht für das Alter bestimmt sind.
00:45:13: Und das hört sich jetzt vielleicht ein bisschen harmlos an.
00:45:15: Ich weiß nicht, ob Eltern wirklich da so ein Bild davon haben, welche Inhalte geteilt werden, aber ich erlebe häufig Eltern in der fünften, sechsten Klasse, die Sorge haben über das Thema ... Bikini-Foto zu sprechen.
00:45:27: und ich weiß aber schon zwei Jahre vorher in dritten vierten Klassen kursiert wirklich heftige Pornografie zum Beispiel auf den Geräten.
00:45:34: Es gibt in jeder Klasse ein paar Kinder, die komplett unbegleiteten und auch unregulierten Zugriff aufs Internet haben, möglicherweise ältere Geschwister, die Zugang haben dazu.
00:45:45: Es ist auch ganz schnell einfach selbst rauszufinden, wenn ich irgendwas finden möchte, ich finde irgendwas und dann auch... cool zu sein, weil ich das ganz krasses gefunden habe.
00:45:55: Ist ja auch so der Status in der Gruppe, ist ja auch verständlich, wenn ich dann so krasse Sachen teilen will.
00:46:00: Und das sind teilweise gewalthaltige Inhalte für Aufnahmen aus Kriegsgebieten zum Beispiel, denken.
00:46:07: Hornografische Inhalte, was auch immer.
00:46:09: Es ist auf jeden Fall Zugang zu Dingen, die sonst mit Alterskennzeichen versehen werden, wenn sie irgendwo im Geschäft stünden.
00:46:16: Da aber gar nicht mit der Vorwarnung kommen, oft auch nur als Link.
00:46:19: Das heißt, ich weiß gar nicht, was mich da erwartet, wenn ich draufklick als Kind.
00:46:23: Und sehe dann Sachen, selbst wenn ich es nicht möchte und nein sagen würde, kann ich mich nur bedingt davor schützen, weil wenn ich da anklick, kann es schon zu spät sein.
00:46:30: Und ich habe schon was gesehen, was mir schlaflose Nächte bereitet.
00:46:36: Diese Ebene.
00:46:38: Dann komme ich über Pornografie hin zu Bildaufnahmen und Videoaufnahmen.
00:46:44: Das sorgt auch sehr schnell für die Streit, wenn Bilder geteilt werden im Klassenchat.
00:46:48: Also private Bilder, die Sie selbst aufgenommen haben, nicht aus dem Internet irgendwie runtergeladen, sondern aus der
00:46:53: Klassen.
00:46:54: Genau, Sie selbst aufgenommen haben.
00:46:55: Das heißt, ich mache ein Foto von meiner Freundin und mir und teile das später im Klassenchat und habe meine Freundin aber nicht gefragt, ob sie damit einverstanden.
00:47:03: Noch ein harmloses Beispiel.
00:47:04: Ein
00:47:04: harmloses Beispiel, genau.
00:47:06: In der Regel passiert da gar nix.
00:47:07: Freundin lächelt erfreundlich in die Kamera, ist auch zufrieden mit ihrem Bild.
00:47:11: Soweit so gut dahinter steht, aber das Kinder und Jugendliche häufig dann doch noch nicht wissen in der fünften Klasse, dass sie einen recht am eigenen Bild haben.
00:47:20: Und das bedeutet, dass, wenn irgendjemand von ihnen ein Foto oder Video aufnehmen möchte, schon vor der Aufnahme sie um ihr Einverständnis gefragt werden müssen, aber eigentlich auch die Erziehungsberechtigten.
00:47:31: Das heißt, beide haben Mitsprache recht.
00:47:34: Und das ist so lange kein Problem, wie es irgendwelche unbedenklichen Bilder sind und die auch nur im Klassen-Chat bleiben.
00:47:38: Wenn aber eine Person dieses Bild nimmt und irgendwo anders im Internet veröffentlicht, dass es für alle sichtbar ist, kann das zum Problem werden.
00:47:44: Wenn jemand sich ein Spaß in Anführungszeichen erlaubt und das Bild manipuliert und irgendwie ins Lächerliche zieht oder was auch immer daraus tut, dann führt es auch zu Problemen.
00:47:54: Und das sind erst mal ursprünglich harmlose Bilder, die dann aber ... sich verselbstständigen können und dann kann daraus ein Problem werden.
00:48:02: Schwieriger sieht es aus und da ist es noch viel geringere Kenntnis bei Erwachsenen, aber auch bei Kindern, bei Aufnahmen, die im höchstpersönlichen Lebensbereich entstanden sind.
00:48:13: In der Umkleidekabine auf der Toilette stellen wir uns vor, Hausordnung der Schule oder Landesregierung sagt, Handyverbot an Schule, ja, da nutze ich das halblich auf der Toilette und dann finde ich das ganz witzig, einmal unter Toilette durchzufotografieren und dieses Bild dann in die Klassenschätzung stellen.
00:48:28: Was viele nicht wissen, ist, dass das in strafrechtlichen Bereich geht.
00:48:31: Je nachdem, wie alt die abgebildete Person ist, handelt es sich um Darstellungen von Kindern und Jugendlichen.
00:48:36: Das heißt, das geht in den Bereich Pornografie nach dem Strafrecht, Kinder- und Jugendpornografie.
00:48:41: Und das hat eine immense strafrechtliche Zurechtrelevanz.
00:48:48: Und das wissen sehr viele nicht.
00:48:49: Die wissen schon vom Gefühl her, das ist nicht okay.
00:48:52: Aber dass es wirklich unter Kinder- und Jugendpornografie fällt, ist vielen nicht bewusst.
00:48:57: Es gibt eine Menge Probleme.
00:49:01: Man kann ganz harmlos und leicht anfangen, wie du es gerade an dem Bildbeispiel hattest.
00:49:07: Im schlimmsten Fall, nein.
00:49:10: Im besten Fall ist das nur ein Foto, wo sich jemand nicht super gut drauf gefällt, ein bisschen komisch guckt, dann ist es trotzdem im Klassenchat gelandet.
00:49:18: Man möchte das nicht.
00:49:19: Auch da ist es schon ein Problem und nicht in Ordnung.
00:49:23: Und könnte mit einer Regel vorher präventiv entgegengewickt werden.
00:49:27: Aber ja, im schlimmsten Fall sind das heimlich aufgenommen Fotos oder intime Fotos, die vielleicht selbst aufgenommen wurden, aber nicht eben für alle Augen in der Klasse bestimmt waren, die weitergeleitet wurden.
00:49:41: Also
00:49:41: sehr auch
00:49:42: sehr häufiges Problem, dann auch vielleicht ein bisschen älteren Klassenstufen, dass dann ja so ganze Nacktfotos, intime Bilder dann oder auch ein Foto in Unterwäsche oder so die Runde macht.
00:49:54: Und dann ist das auch ganz schnell eben aus dem Klassen-Shed draußen und auch noch in den anderen Klassen-Sheds der Parallelklassen und vielleicht auf irgendwo auf Social Media hochgeladen.
00:50:04: Und spätestens dann ist das Ausmaß klar, was dann Schaden anrichten kann.
00:50:13: Und sehr häufig sind es, glaube ich, wirklich Situationen, die erst mal unbedacht und tatsächlich aus einer harmlosen Situation heraus entstehen.
00:50:22: auch diese Verkettung an Problemen, wo du gerade dieses Szenario Schilders überlegst, wie dramatisch ist es denn, wenn zum Beispiel die Person, die da abgebildet ist, dann auch noch in irgendwelche Gruppen einfach hinzugeholt wurde.
00:50:33: Das ist erst mal was, was alltäglich passiert, wo sich alle keine Gedanken drüber waren.
00:50:37: Oh ja, ich hole halt fünf Leute hier in die Gruppe rein, dass ich damit aber die Telefonnummer preisgebe und alle Personen in dieser Gruppe die Telefonnummer sehen.
00:50:46: Das bedenke ich in dem Moment nicht.
00:50:47: Das heißt, ich berate da schon nur durch das Zuholen persönliche Informationen.
00:50:52: Jetzt in der Kombination mit diesem Bild, wenn dann auch noch diese Person, die da abgebildet ist, in vielen Gruppen in der Schule, ist auch noch klassenübergreifend.
00:50:59: Und einmal haben alle die Telefonnummer.
00:51:01: Was passiert denn dann?
00:51:03: Also was bekommt die Person denn dann?
00:51:04: Dann geht es schnell in den Bereich Mobbing.
00:51:07: Was das nächste Problem wäre.
00:51:11: Sehr häufiges und großes Problem ist, weil auch die technischen Möglichkeiten, die WhatsApp bietet, gewisse Mobbingübergriffe auch.
00:51:21: abbilden lässt, so was wie Ausgrenzung, indem ich eine Person ausschließe aus dem Klassenchat, wenn ich Ausgrenzung betreibe, also es ermöglicht gewisse Arten von Übergriffen auch auf digitaler Ebene.
00:51:31: Da würde ich gerne nochmal noch mal zwei Schritte zurückgehen, damit Mobbing nicht ausschließlich als Problem im Klassenchat gesehen wird, denn Mobbing ist in der Regel ... Ein großes Problem, das im Direkten gegenüber entsteht, im Direkten miteinander und sich dann auf digitaler Ebene fortsetzt.
00:51:48: Es entsteht sehr selten nur digital zwischen Menschen, die sich gar nicht kennen, sondern Ursprung dieses Problems ist die Gruppe.
00:51:56: Und das passiert an Schule sehr häufig, weil es ein, ja, da die Gruppe zusammenkommt, nicht weil sie ein gemeinsames Interesse verbindet, sondern... Die Klassengemeinschaft des Klassengefüges ist also von außen zusammengestellt und gleichzeitig auch in einem sehr bewertenden Kontext.
00:52:12: Wenn Mobbing da entsteht, trägt sich das in der Regel über den Klassenschat fort mit der Problematik und das macht es besonders schwierig.
00:52:20: keine Freiräume mehr bestehen für die Betroffenen, wo sie nicht Mobbing erleben.
00:52:25: Ja, kein Schutzraum.
00:52:26: Genau, ich war früher in der Schule, da ist das passiert und danach war ich zu Hause und da war dann mein Erholungsraum und mein Schutzraum.
00:52:33: Heute bin ich in der Schule und erlebe das im direkten Gegenüber und schon auf dem Heimweg kommen die Nachrichten an und das trägt sich fort und es findet rund um die Uhr statt.
00:52:42: Es erreicht eine viel größere Gruppe an Menschen, möglicherweise, weil es sehr häufig auch über den Klassenchatting rausgeht, zum Beispiel ... damit verbunden ist, dass irgendwelche Fake-Profile von mir erstellt werden, Bilder noch mal in weiteren Kreis geteilt werden, was auch immer.
00:52:56: Damit erreicht es viel mehr.
00:52:59: Und manche Dinge sind halt auch gerade erst durch die digitale Ebene möglich.
00:53:06: Also Ausschluss in der Gruppe geht auch so, aber genau, ist dann auch auf digitalem Weg noch mal mehr möglich, Fake-Profile zu erstellen, Bilder zu manipulieren.
00:53:16: Das sind Dinge, die ... noch mal als mögliche Übergriffe hinzukommen, die es früher so nicht gab.
00:53:24: Wir haben vorhin ja sehr viel über Regeln präventive Maßnahmen gesprochen, die eben im Vorhinein etabliert werden können, um solchen Problemen dann vorzubeugen.
00:53:36: Was mache ich dann als Lehrkraft, wenn es zu den Problemen gekommen ist, wenn entweder diese Regeln ignoriert wurden?
00:53:45: oder wir sie vielleicht noch gar nicht rechtzeitig aufgestellt hatten und es jetzt eben zu verschiedenen Problemen im Klassenschat kommt.
00:53:52: Was sind meine Handlungsmöglichkeiten?
00:53:55: Ich finde, es kommt sehr aufs Problem an, wie ich damit umgehe.
00:53:58: Wir waren jetzt zuletzt bei den wirklich sehr schwerwiegenden Problemen.
00:54:02: Mobbing, sexting, also die Verbreitung intimer Bildaufnahmen ohne Einverständnis der abgebildeten Person.
00:54:09: Das sind sozusagen digitale Notfälle, wo es ganz dringend unbedingt eine Reaktion auf Schulebene braucht und da hängt es immer so ein bisschen davon ab, was es ist, wie schnell ich reagieren sollte.
00:54:25: In den meisten Fällen kann ich als Pädagogin überlegt reagieren und mir Zeit nehmen.
00:54:32: Bei Mobbing zum Beispiel.
00:54:33: Es ist eine Situation, die in der Regel schon länger besteht, weil wenn man sich so die Entwicklung oder die Manifestation von Mobbing anschaut und guckt, welche Phasen gibt es, bis sich Mobbing wirklich manifestiert hat.
00:54:44: Es ist ein langer Prozess und es braucht nicht eine ad hoc-Reaktion von mir, wo ich aus dem Stegreif heraus reagieren muss.
00:54:51: Das heißt, ich kann mir Zeit nehmen, mit KollegInnen zu sprechen, nochmal in der Schule im Notfallkonzept möglicherweise nachzuschauen, wenn es das an Schulen gibt.
00:55:01: Welche Reaktionen bei Mobbing?
00:55:04: da festgehalten ist, wenn ich nicht ohnehin da schon Erfahrung habe, kann mir aufseiten der Schulekollegin ins Boot holen kann, aber auch mir noch mal Gedanken machen, wie das Hilfsnetzwerk außerhalb der Schule da involviert werden kann, was jetzt notwendig ist.
00:55:19: Mehr hinzuziehen ist, ob ich mir selber vielleicht eine Rechtsberatung von der Polizei selbst vorher einhole.
00:55:25: und auch überlegen, wie ich mit Eltern zum Beispiel ins Gespräch gehe.
00:55:28: Wenn es die Verbreitung beim intimen Bild ist und das gerade erst begonnen hat, könnte es anders aussehen.
00:55:32: Ich habe ja gesagt, in den meisten Fällen habe ich Bedenkenzeit bei manchen.
00:55:35: Dingen ist es ganz gut, wenn ich schnell davon erfahren sollte, dass ich auch ganz schnell reagiere, weil so ein intimes Bild verbreitet sich unglaublich schnell.
00:55:42: Und je früher ich darauf reagiere und das irgendwie vielleicht schaffe einzugrenzen, desto geringer kann an der Schaden später sein.
00:55:50: Das ist aber auch nicht so einfach.
00:55:52: Deswegen macht es Sinn, wenn Pädagoginnen wirklich in der Schule auch ein Notfallkonzept haben, das möglicherweise auch forcieren, falls es das an der Schule nicht gibt, weil da richtig und schnell zu reagieren ist natürlich eine große Herausforderung für Lehrkräfte.
00:56:03: Und das ist total heikel, dann auch wirklich gut und schnell zu reagieren.
00:56:07: Und das ist gut, sich selbst im Vorfeld schlau zu machen und das Schule sich da einfach gut aufstellt, wie sie mit bestimmten Problembereichen umgeht.
00:56:14: Und da würde ich Mobbing und Cyber-Mobbing.
00:56:18: Missbrauchliche Sexting.
00:56:19: Ganz wichtig, das Sexting an sich ist nämlich nicht das Problem.
00:56:23: Der Missbrauch des Sextings ist das Problem.
00:56:25: Das ist ein ganz wichtiger Punkt.
00:56:27: Genau das und auch Extremismus, was ich auch bei den Klassenschecks zeigen kann.
00:56:33: Diese drei Bereiche da, sich auf jeden Fall Gedanken zu machen, zu überlegen, wie gehen wir um
00:56:38: Hals?
00:56:39: damit sie wirklich Handlungssicher sind.
00:56:40: Damit
00:56:40: sie im gesamten Collegium in der Schule ein Konzept, das man dann reagieren kann.
00:56:45: Und auch wirklich gemeinsam reagieren kann, dass nicht alleine als Person tun muss, weil da liegt unglaublich viel Verantwortung dann auf Schultern von einzelnen Lehrkräften oder Schulsozialarbeiterinnen, was auch nicht zielführend ist.
00:56:57: Ja, ich glaube, wir haben, ich habe das Gefühl, wir haben sehr, sehr viel jetzt gerade, sind sehr tief in die Probleme eingetaucht, was ja auch wichtig ist, weil eben das ist ja der ... so der Schmerzpunkt und so auch der Grund, warum wir überhaupt darüber sprechen müssen, warum es sinnvoll ist, Regeln zu etablieren, warum es sinnvoll ist, mit der Klasse, mit den Kindern und Jugendlichen im Austausch zu bleiben und im Kontakt zu bleiben.
00:57:22: Ich möchte jetzt aber nochmal, wir haben auch ganz kurz schon angeschnitten, aber nochmal übergehen zu den positiven Aspekten eines Klassenchats, denn man könnte jetzt ja den Eindruck gewinnen.
00:57:35: Die Risiken sind wegen viel schwerer als das ein bisschen Positives.
00:57:39: Was es gibt, sollte man nicht einfach einen Klassenschat vielleicht verbieten.
00:57:44: Was mir das gar nicht so unbedingt gehen würde, weil es eben ja eine private Sache auch ist.
00:57:50: Aber was können Kinder und Jugendliche denn Positives aus dem Klassenschat ziehen?
00:57:56: Erst mal ist der Klassenschat so.
00:57:59: für die meisten zumindest ein erster Erfahrungs- und Erprobungsraum in der digitalen Welt.
00:58:03: Dann können die üben, wie Kommunikation funktioniert, wo es Probleme geben kann in der Kommunikation und dann auf der Basis für sich selber eine Haltung zu entwickeln.
00:58:11: Wie möchte ich denn damit umgehen?
00:58:12: Was ist mein Weg und was hilft mir so Strategien zu entwickeln?
00:58:17: Aber auch die positiven Seiten zu nutzen, denn Kommunikation im digitalen Raum ist was sehr Positives, wenn ich mich mit anderen Menschen austauschen kann.
00:58:25: Andere Gedanken, Inspirationen bekommen.
00:58:28: auch unabhängig von Zeit und Ort mit anderen Kontakt haben kann mit meinen besten Freundinnen und Freunden, ist das was Tolles.
00:58:35: Und im Klassenchat habe ich ja immer noch einen Raum mit Menschen, die ich kenne.
00:58:39: Wenn später die Kommunikation dann im Internet stattfindet.
00:58:43: Klassenchat
00:58:43: ist auch immer so lustig.
00:58:44: Also in den sozialen Netzwerken.
00:58:46: Ja, da wurde es größer geöffnet für ein größeres Publikum.
00:58:50: Ja,
00:58:50: um mir auch bewusst ist, ich bin da in einem digitalen Raum mit Menschen, die ich nicht kenne.
00:58:57: Es ist umso wichtiger, dass ich da vielleicht schon einen gewissen kritischen Blick mitbringe und auch gewisse Kommunikationsregeln für mich schon klar sind.
00:59:03: Gerade so die Frage bin ich vorhin gar nicht so drauf eingegangen.
00:59:07: Was möchte ich überhaupt von mir teilen und was nicht?
00:59:09: Und was kann passieren, wenn ich da im Klassenchat schon mal in einem recht harmlosen Bereich die Erfahrung gesammelt habe, kann ich das übertragen auf die spätere, viel weitreichendere Kommunikation mit anderen Menschen und dann wappnet mich das auch dafür.
00:59:20: Also nicht zu unterschätzen, wie auch Probleme, die da entstehen, nicht nur negativ sind, sondern Potenzial geben.
00:59:26: anderes Jahr verhindern.
00:59:27: Was sie verhindern, das erleben wir ja leider nicht.
00:59:29: Was entsteht, sehen wir.
00:59:30: Und deswegen neigen wir, glaube ich, recht schnell dazu zu sagen, oh Gott, es gibt so viele Probleme.
00:59:34: Aber was diese Probleme verhindern, möglicherweise in der Folge, kann man so schwer kann.
00:59:39: Das
00:59:39: ist ja generell das Problem von präventiver Arbeit.
00:59:42: Schwierig irgendwie, das zu messen.
00:59:44: Total.
00:59:46: Ja.
00:59:47: Auch da Räume zu nutzen.
00:59:50: Für sich zum Beispiel festzustellen, wo möchte ich denn erreichbar sein, wo möchte ich nicht erreichbar sein?
00:59:55: Auch da ist bietet, also der Klassen-Chat konfrontiert mich ja notwendigerweise damit, eine eigene Haltung zu entwickeln, irgendwann zu sagen, da will ich das Handy jetzt nicht haben.
01:00:04: Das stört mich, wenn ich mich mit meiner Freundin treffe und es macht dauernd bling bling, dann streiten wir uns am Ende, weil wir gar nicht ins Gespräch gekommen sind, einer... sich zurückgesetzt fühlt im Gespräch, weil die andere Person ständig auf das Gerät schaut.
01:00:16: Also da entwickelt sich auch ganz viel, wo ich dann für mich eine Haltung habe.
01:00:20: Wo möchte ich denn das Gerät sinnvoll nutzen?
01:00:24: Wo dient es mir zu Positiven?
01:00:25: Wo dient es mir als Werkzeug?
01:00:29: Aber wo möchte ich es auch gezielt gar nicht haben, weil es negative Seiten hat, also auch da nochmal auf der Ebene Erfahrungsräume einfach zu schaffen.
01:00:38: Das funktioniert aber vor allem optimalerweise dann, wenn es gut begleitet und unterstützt ist und sie den Raum haben, das Ganze auch zu reflektieren und nicht in den Gedanken lange verbringen oder auf sich selbst gestellt sind, dann irgendwie zu diesen Lösungen zu finden, sondern von Elternhaus und Schule auch da die Unterstützung haben, genau diese Schritte nochmal bewusst zu besprechen und für sich selbst eine Haltung zu finden.
01:01:01: Genau, auch die Austausch von Informationen.
01:01:04: Wie oft fragen wir Erwachsenen uns, wie haben wir das früher gemacht ohne Handy, dass wir uns irgendwo getroffen haben oder dass wir an Information XY gekommen sind?
01:01:14: Der Klassenchat ist zumindest auf privater Ebene ein wichtiger Kommunikationskanal.
01:01:18: erst mal zu erfahren, was mit meinen Freundinnen und Freunden da gerade los ist, was beschäftigt die, was passiert da, wo halten die sich auf, wo ist welche Veranstaltung, ich weiß nicht, was findet statt.
01:01:29: Je älter sie werden, desto mehr ist dann auch tatsächlich auf dem Weg Zugang zu.
01:01:32: politischen Informationen oder ähnlichen oder auch was aus dem Klassenschat entstehen kann.
01:01:38: Wenn sie zum Beispiel über die Regeln vereinbaren, okay, wir machen jetzt zwei Chats daraus.
01:01:42: Wir machen einen für das Vormelle.
01:01:45: Da tauschen wir uns aus, welche Hausaufgaben wir heute auf haben, informieren die, die krank sind.
01:01:49: Und einen anderen haben wir für Informelles.
01:01:51: Da können wir einfach plaudern und quatschen und dann geht auch keine Information verloren.
01:01:55: dann kann sich daraus ja sogar noch weiterentwickeln.
01:01:57: Ach super!
01:01:58: Und dann machen wir noch einen für alle, die gerne Basketball spielen, weil wir haben festgestellt, Basketball lenkt die anderen die ganze Zeit ab und dann haben sie einen interessensbasierten Kanal, den sie nutzen und sind dann in einer Gruppe, mit denen sie in Interesse teilen, sich abstimmen können.
01:02:13: Also bietet ganz, ganz viele Möglichkeiten und ich glaube, ganz viele, die selbst das nutzen, haben auch selbst ganz viele eigene Beispiele und wollten auch... diese Kommunikationskanäle gar nicht missen, weil sie natürlich viele Chancen bieten.
01:02:26: Und das darf man den jungen Menschen nicht aberkennen.
01:02:28: Vor lauter Risiken, diese Risiken zu betonen, zu sagen, alles ist schlimm und gefährlich.
01:02:32: Ja, es gibt große Risiken, die sich sammeln im Klassenchat.
01:02:35: Deswegen macht es es da so massiv, weil die da nahezu alle zusammenkommen.
01:02:39: Aber auf irgendeinem Zeitpunkt muss ich es lernen und damit anfangen, mich damit auseinanderzusetzen.
01:02:44: Denn wenn ich dann erst mit achtzehn das erste Mal in dem Gruppenschat drin bin und das nie vorher irgendwie ...erprobt habe.
01:02:54: Ich hatte das Eingang schon gesagt, auch viele Erwachsener haben, glaube ich, Probleme mit Gruppenchats.
01:02:58: Und ich kenne das selbst auch von Gruppen auf WhatsApp, die mich stressen und die ich auf Stumm schalten muss.
01:03:03: Und andere Gruppen, in denen ich vielleicht die Person, die genervt
01:03:08: hat.
01:03:10: Es ist ein Erprobungsraum und es ist eben vergleichsweise, trotz all der Risiken und auch der ... Ja, irgendwie sehr erschreckenden und schlimmen Dinge, die da drin passieren können, ist es immer noch ein sehr geschützter Raum vergleichsweise und ein Raum, in dem dann solche Gefahren noch besser abgefangen und überhaupt bemerkt werden können und dann auch damit gearbeitet werden kann.
01:03:38: Was ich auch ganz wichtig finde ist, junge Menschen verbringen zunehmend mehr Zeit in Institutionen oder zumindest in irgendeinem ... festen Rahmen, der von außen besteht und der auch mit Präsenz von erwachsenen Menschen zu tun hat.
01:03:52: Die Schulzeiten, denen sich aus, viele Kinder und Jugendliche sind in Vereinen.
01:03:56: Ja, es gibt immer weniger Freiräume.
01:03:58: Es gibt immer weniger
01:03:58: Freiräume.
01:03:59: Genau.
01:03:59: Und wenn es Freiräume ohne Erwachsene gibt, gibt es häufig bei Jüngeren die Smartwatches, wo die Eltern dann doch irgendwie auch aus der Ferne gucken können, wo hält sich ihr Kind gerade auf?
01:04:09: in Städten.
01:04:11: möglicherweise auch auf dem Land, da kenne ich mich nicht so aus, gibt es immer weniger Treffpunktmöglichkeiten für Jugendliche sehr schnell, sodass Erwachsene sich gestört fühlen von Gruppen von Jugendlichen, die irgendwo ihre Freizeit verbringen.
01:04:21: Welche Räume gibt es für junge Menschen?
01:04:23: Und es ist halt oft online.
01:04:24: Gibt es Räume, wo die Erwachsene nicht so sind?
01:04:27: Sei es jetzt, weil die Plattform wie TikTok für sie nicht so interessant sind oder aber, weil der Kanal nicht zugänglich ist, so was wie der Klassenchat.
01:04:34: Und ich finde es total wichtig, dass junge Menschen diese Freiräume haben.
01:04:38: wo sie selbst Erfahrungen sammeln können und auch Selbstwirksamkeit erleben und Freiheiten haben, die für ihre Entwicklung ganz, ganz wichtig sind.
01:04:46: Und auch da ist es wieder so wenig greifbar, was passiert denn mit jungen Menschen, wenn wir ihnen diese Erfahrungsräume auch noch nehmen würden, was ja keiner will, aber das allein sich selbst vor Augen zu führen, zu sagen, ja, es gibt die Gefahren, wir müssen drüber sprechen.
01:04:58: Das ist ganz wichtig, aber das in ... negativ bewerten zu tun, wertschätzend trotzdem dabei zu sein, auf Augenhöhe zu bleiben, ins Gespräch zu gehen und wirklich anzuerkennen, welche positiven Seiten es gibt.
01:05:10: Und gleichzeitig aber dann offen auch ins Gespräch zu gehen, welche Risiken es gibt.
01:05:14: Und ja, auch die Intention klar ist, dass das Ziel nicht ist, ihnen irgendwas wegzunehmen, was ihnen wichtig ist und was wichtig ist für ihre Entwicklung, sondern sie zu unterstützen, das bestmöglich zu nutzen mit all den positiven Seiten ohne dass die Negativen zu massiv da ständig wieder dazwischenkommen.
01:05:35: Liebe Werra, eine letzte Botschaft oder einen letzten Satz, was wäre so deine wichtigste Botschaft an Lehrkräfte, die das Thema vielleicht bisher noch nicht auf dem Schirm hatten und sich jetzt damit auseinandersetzen wollen oder die es schon länger sich das Thema irgendwie in die Klasse bringen wollen?
01:05:53: Was ist deine wichtigste Botschaft an Lehrkräfte?
01:05:56: Wenn es eure Zeit auch nur im Ansatz zulässt, nehmt euch dem Thema an.
01:06:01: Nehmt euch dem Thema an, geht neugierig ins Gespräch, erwartet nicht, dass ihr alles wissen müsst, geht einfach offen ins Gespräch, hört, wie die Situation in der Klasse ist, sprecht gemeinsam über Probleme und die positiven Seiten, habt keine Sorge, dass ihr das nicht leisten könnt, weil ihr da noch nicht so viel Erfahrung habt.
01:06:20: Wenn Lehrkräfte da große Sorge haben, haben wir auch einen Online-Kurs, der dauert zweimal forty-fünf Minuten.
01:06:27: Der im Prinzip grob das Abbildet, was ich vorhin geschildert habe, nämlich erst mal.
01:06:32: Wobei wir starten da, glaube ich, recht früh schon, auch mit Risiken auch ein bisschen zeitlich bedingt.
01:06:36: können Lehrkräfte gerne noch mal den positiven Teil selbst voranstellen, dann aber genau.
01:06:42: Und dann aber durchaus zu gucken, auch mit dem Kurs, den man einfach frontal einsetzen kann ohne Endgeräte der Schülerinnen, da durchzugehen und gemeinsam über die Probleme zu sprechen.
01:06:50: Da sind viele Videos drin, die auch die Probleme schon aufgreifen.
01:06:53: Und das Ganze mündet dann auch in einem Regelplakat.
01:06:57: Genau.
01:06:58: Dazu gibt es einen Elternbrief, mit den Lehrkräften, die Eltern im Vorfeld informieren müssen.
01:07:02: Das heißt, wir versuchen, ihnen da auch Zeit abzunehmen, also nicht nur eine Basis zu liefern, sich daran zu trauen, ohne selbst das Wissen zu haben, weil wir das über den Kurs letzten Endes zur Verfügung stellen, sondern auch Vorbereitungszeit zu nehmen, in dem ein Elternbrief schon vorformuliert ist.
01:07:17: Damit nicht Fragen von Eltern ankommen.
01:07:19: Aber WhatsApp ist doch noch gar nicht im Alter meines Kindes nutzbar.
01:07:22: Wieso machen Sie das jetzt?
01:07:23: Das weckt einfach Unsicherheiten.
01:07:24: Und da haben wir dann auch ein entsprechendes Schreiben formuliert.
01:07:28: Genau.
01:07:29: Und machen und positiv überraschen lassen, wie kritisch junge Menschen das durchaus auch schon sehen und wie kreativ sie in der Regel und Lösungsfindung sind.
01:07:36: Davon bin ich immer wieder beeindruckt.
01:07:37: Und das ist was, wo ich merke, dass ich zwar mit ganz vielen Risiken im Kopf immer reingehe, aber mit ganz viel Optimismus und Motivation rausgehe, weil ich und auch Zutrauen und Vertrauen rausgehe.
01:07:48: Ich denke so, ja.
01:07:49: Ja, es wird Probleme geben.
01:07:50: Es ist nicht die alleinige Lösung, aber es ist ein Brüsselstückchen, das Lehrkräfte oder auch Schulsozialarbeiterinnen beitragen können.
01:07:59: Ja, um die jungen Menschen dazu zu unterstützen.
01:08:01: Ja.
01:08:03: Vielen Dank, liebe Wehrer, für das Gespräch, für deine Zeit und für dein enormes Wissen, deinen riesen Wissenschatz, den du mit mir oder mit uns geteilt hast.
01:08:12: Vielen lieben Dank.
01:08:13: Ja,
01:08:13: schön hier zu sein.
01:08:14: Vielen Dank, liebe Männer.
01:08:16: Ja, vielen Dank mir dafür, das spannende Gespräch.
01:08:18: Also, ich hab viel mitgenommen und vor allen Dingen ist mir noch mal diese Wichtigkeit auch wirklich, ja.
01:08:24: deutlich geworden, dass es das Wert ist, dieses Thema, das Klassenchat-Thema im Unterricht auch wirklich zu thematisieren und anzusprechen.
01:08:32: Ja, auf jeden Fall, das lohnt sich.
01:08:35: Wie sieht es bei euch aus?
01:08:36: Das würde uns natürlich total interessieren.
01:08:38: Habt ihr schon etwas dazu gemacht bei euch im Unterricht zum Thema Klassenchat?
01:08:42: Was sind so eure Erfahrungen?
01:08:43: Gibt es vielleicht bei euch in der Klasse Probleme?
01:08:47: Habt ihr schon Regeln aufgestellt?
01:08:49: Funktioniert das?
01:08:50: Werden die eingehalten?
01:08:50: Was auch immer ihr ein Feedback habt.
01:08:53: Wir sind super interessiert daran.
01:08:54: Schickt es uns zu.
01:08:55: Und dann gibt es natürlich auch noch was von uns.
01:08:57: Und zwar einen eigenen Kurs zum Thema Classenshet.
01:09:00: Den findet ihr auf unserem Campus.
01:09:02: Und auch einen Elternbrief.
01:09:04: Wer euch hilft, das Thema auch zu adressieren auf eine andere Art und Weise.
01:09:08: Beides findet ihr verlinkt in den Schoen
01:09:10: uns.
01:09:11: Ja, vielen Dank fürs Zuhören.
01:09:12: Lasst ein Abo da und wir sehen und hören uns beim nächsten Mal.
01:09:16: Tschüss.
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