Spotlight Community #03: Social Media Verbot
Shownotes
Knapp zwei Drittel der Community halten ein Social-Media-Verbot bis zu einem gewissen Alter für notwendig — gleichzeitig wird sich dafür stark gemacht, dass der Umgang mit den Plattformen dennoch erlernt werden muss, am besten in einem geschützten Raum. Wie kann das zusammengehen und welche Gedanken und Lösungsansätze gibt es dazu?
Darüber tauschen wir uns in unserer Community-Folge zum Social-Media-Verbot aus, nehmen eure Rückmeldungen mit auf und geben euch konkrete Empfehlungen mit an die Hand.
Wichtig: Ohne dich geht es nicht — gib uns Feedback zu unserem Podcast und nimm gerne an unserer Umfrage teil.
Wir danken unseren Fördernden für die Ermöglichung dieses Projekts.
Zusatzmaterial und unsere Kanäle Zum Unterrichtsimpuls: digitale-helden.de/ui03-mda Youtube: youtube.com/@SpotlightMedienbildung Instagram: instagram.com/digitale_helden/ LinkedIn: linkedin.com/digitale-helden-ggmbh/
Empfehlungen aus dieser Folge:
FragFINN : Kindersuchmaschine als sicherer Surfraum, der nur altersgeeignete, von Medienpädagog/innen redaktionell geprüfte Internetseiten enthält und Kinderinternetseiten im Ranking ganz oben platziert. → https://www.fragfinn.de/ → https://schule.fragfinn.de/ (Für den direkten Einsatz in der Schule)
HanisauLand: Portal, das Kindern im Alter zwischen 8 und 14 Jahren einfache und verständliche Zugänge wie Comic, Lexikon und Ereigniskalender bietet, um politische und gesellschaftliche Themen zu erschließen. → https://www.hanisauland.de/
KnipsClub: Foto-Community für Kinder zwischen 8 und 12 Jahren, in der Fotos mit anderen Kindern geteilt werden können und im Wesentlichen Funktionalitäten, die auch Instagram oder Snapchat bieten, nachempfunden werden. → https://www.knipsclub.de/
Kindersache: Angebot des Deutschen Kinderhilfswerkes e.V. für Kinder im Alter zwischen 8 und 13 Jahren. Kinder finden hier ihrem Alter entsprechende Informationen rund um Kinderrechte uvm. → https://www.kindersache.de/
Freii-App: 21 Tage-Programm für bewusste Nutzung digitaler Medien/Prävention von Internetnutzungsstörungen für Jugendliche im Alter von 11-15 Jahren. und die ganze Familie → https://freii.de/
Transkript anzeigen
00:00:00: Ganze siebensechzig Prozent von euch halten einen Social-Media-Verbot bis zu einem gewissen Alter für notwendig und richtig.
00:00:07: Das hat eine kleine, aber wie immer feine Instagram-Umfrage, die wir kürzlich geschaltet haben, ergeben.
00:00:23: Und damit herzlich willkommen zu unserem Community-Format hier im Spotlight-Medienbildung-Podcast, wo wir über euer Feedback sprechen.
00:00:32: Kevin, du hast es gerade gesagt, wir haben eine kleine Umfrage geschaltet.
00:00:35: Bezüglich unserer letzten Folge, in der du mit Vera über die Pros und Cons eines Social Media Verbots oder einer Social Media Altersbeschränkung gesprochen haben, lass uns doch mal direkt eintauchen in das, was da so zurückkam aus unserer Community.
00:00:51: Genau, wir haben ja einige Fragen nochmal einfach zurückgestellt.
00:00:57: Und ja, da können wir ein bisschen vielleicht mal so ein kleines Stimmungsbild einfach mal wiedergeben, wie ihr eigentlich zu der Sache so steht.
00:01:06: Und zwar die erste Frage, die wir gestellt hatten an euch war, was eben euch als erstes bei der Verbotsdebatte um Social Media eigentlich in den Kopf kommt.
00:01:16: Und da hatten wir zwei Möglichkeiten vorgegeben, nämlich Schutz bzw.
00:01:20: Teilhabe.
00:01:21: Warum?
00:01:21: Weil das genau diese zwei Pole sind.
00:01:24: Ja.
00:01:25: wo vor allen Dingen die debatter eigentlich sich die meiste zeit drum dreht und darf es sehr spannend eigentlich zu sehen dass ein seventy prozent der ja menschen die sich rückemeldet haben wirklich pro schutz sich ausgesprochen haben das als wichtigsten grund eigentlich markiert haben und nur in anfühlen streichen.
00:01:45: neun zwanzig prozent haben teilhabe eben angegeben.
00:01:50: ja was sagt das so ein bisschen aus?
00:01:52: tatsächlich dass Wahrscheinlich von den meisten von euch eigentlich dieses Problem oder die Probleme die mit Social Media mit suchtförmiger Social Media Nutzung.
00:02:04: Verbunden sind und all die Erscheinungsformen die wir sonst eben da so mitbekommen als so gravierend eigentlich eingeschätzt werden das gerade dieser Schutzgedanke.
00:02:13: ... in den Mittelpunkt gerückt wird.
00:02:15: Und das finde ich schon mal ... ... ist ein sehr wichtiger Anhaltspunkt.
00:02:18: Wir haben uns zwar in Erfolge natürlich ... ... auch sehr für diesen Teilhabe Gedanken ausgesprochen ... ... und auch wie.
00:02:23: er hat sich da sehr viel stark gemacht.
00:02:25: Aber gleichzeitig finde ich, zeigt diese Rückmeldung ... ... ja, wie gravierend eigentlich und wie gefährlich ... ... letztendlich auch ... ... Social Media Plattformen gesehen werden von euch.
00:02:37: Es ging ja auch in deinem Gespräch mit Vera ganz viel darum, was bringt ein Verbot, wenn wir nicht gleichzeitig auf der anderen Seite Medienkompetenz fördern, womit wir auch zu unserer nächsten Frage kommen.
00:02:49: Ich lasse, ich klammer jetzt mal diese Frage aus, die du ganz am Anfang schon vorgestellt hast, nämlich, dass sie unsechzig Prozent uns zurückgemeldet haben, dass sie ein Social Media Verbot bis zum gewissen Alter für notwendig halten.
00:03:02: Was wir dann nämlich als nächstes gefragt haben, ist, was hältst du denn im Hinblick auf einen gelingenen Umgang von Kindern und Jugendlichen mit Social Media am Erfolgversprechendsten?
00:03:11: Und da haben dann entgegen dem, was man jetzt vermuten könnte, wenn ihr siebenundsechzig Prozent sich für ein Mindestalter aussprechen, nur neun Prozent abgestimmt, dass sie ein Mindestalter als am Erfolgversprechendsten finden.
00:03:27: Sie finden es einmal folgversprechend, wenn Gegenmanipulation auf den Plattform vorgegangen würde.
00:03:33: Achtundsechzig Prozent geben an, wir müssen Medienkompetenz fördern.
00:03:37: Was sagst du zu diesen Umfrageergebnissen und wie stehen die im Zusammenhang mit aber diesem Schutzgedanken?
00:03:42: und ja, wir brauchen ein Mindestalter?
00:03:45: Ja, es ist spannend.
00:03:46: Das ist wirklich so eine Diskrepanz zwischen diesen beiden Fragen eigentlich oder den Ausgängen dazu.
00:03:54: Ja, ich könnte mir vorstellen, dass man es so interpretieren kann, dass zwar Medienkompetenzförderung, also das, was wir uns auch auf die Fahnen geschrieben haben, als die wichtigste Größe betrachtet wird, die eigentlich auch die entscheidende Lösung sein kann.
00:04:12: Auf der anderen Seite das ganze aber Zeitbrauch.
00:04:17: Das aufzubauen wir wissen um die ganzen Herausforderungen auch Medienkompetenz in die Schulen zu tragen.
00:04:23: Wir haben in den vergangenen Folgen auch schon auf genug eigentlich die Probleme aufgezeigt die es gibt.
00:04:28: Und was ist dann das naheliegendste in einer Kurzfrist sozusagen betrachtet und das ist dann eben ein Social Media Verbot an der Stelle.
00:04:36: Und so kann ich mir das eigentlich nur erklären dass deshalb trotzdem sieben Sechzig Prozent sagen.
00:04:42: Eigentlich sollte es sowas geben.
00:04:44: Wir
00:04:44: brauchen jetzt ganz schnell eine Maßnahme, um irgendwie unsere Kinder zu schützen.
00:04:49: Gleichzeitig ist uns aber schon bewusst, dass es natürlich Medienkompetenz und Medienbildung braucht und dass das unverzichtbar ist.
00:04:57: Aber wir brauchen irgendwie beides und vor allem brauchen wir etwas, was jetzt schnell funktioniert.
00:05:01: Genau.
00:05:02: Und das ist ein bisschen auch in der Linie sozusagen oder Auflinie mit dem, was eben dieses Leopoldina Papier, über das wir gesprochen haben, ja auch.
00:05:10: die die forschenden dort von sich gegeben haben.
00:05:13: also das ist ganz klar genau diese position zu sagen ja das ist eigentlich nicht die idealösung aber es ist das was in der kurzfrist ja vielleicht am ehesten umsetzbar ist beziehungsweise ja auch am gravierensten in der kurzfrist vielleicht zu einer lösung beitragen kann.
00:05:29: alles andere auch viel mehr zeit also auch dieser punkt für den ich mich auch in erfolge relativ stark gemacht habe dieses also wirklich an die Plattform herangehen was gegen die manipulativen Designs und auch Dark Patterns und so weiter zu machen.
00:05:43: Das sagen ja hier circa ein Viertel der befragten.
00:05:47: Ja auch auch das ist so etwas was glaube ich schon als Lösungsmöglichkeit gesehen wird.
00:05:52: Immerhin sind es ein Viertel die das sagen.
00:05:54: Aber gleichzeitig ist es irgendwie doch bewusst ja das wird auch alles irgendwo Zeit dauern.
00:05:59: Genau.
00:06:00: Ihr hattet es in eurer Folge so schön, frag Finn, die Kindersuchmaschine, zitiert, kein Verbot ohne Angebot.
00:06:07: Ganz spannend, dass Sie sich auch bei uns gemeldet haben mit einer privaten Nachricht über Instagram, die sich zu dem Thema nochmal folgendermaßen geäußert haben.
00:06:18: Für uns vom gemeinnützigen Verein, frag Finn, gilt in jedem Fall kein Verbot ohne Angebot.
00:06:23: Genau, das hatten wir schon gehört.
00:06:25: Ja, Kinder haben ein Recht auf digitale Teilhabe, im besten Fall stehen dafür aber kindgerechte und sichere Angebote zur Verfügung.
00:06:32: Wir beobachten allerdings seit Jahren mit Sorge ein enormes Schwinden von solchen, insbesondere nicht kommerziellen Angeboten.
00:06:39: Neben Debatten um Schutz und Befähigung braucht es unbedingt auch den Diskurs darüber, wie neue Attraktive und sichere Angebote für Kinder entstehen können.
00:06:46: Diesen Punkt vermissen wir aktuell gänzlich in der Debatte.
00:06:49: Und den Punkt hattet ihr ja auch aufgegriffen.
00:06:53: Was gibt es denn für Alternativen?
00:06:54: Wir können nicht einfach etwas, was dem Rest der Gesellschaft zur Verfügung steht, eben für gesellschaftliche Teilhabe wegnehmen, Jugendlichen, ohne eine Alternative zu bieten oder ein neues Angebot, in dem auch in einem sicheren Umfeld überhaupt erlernt werden kann.
00:07:10: Wie funktioniert denn Social Media?
00:07:12: Was möchte ich davon mir teilen, dass das erst mal in einem gesicherten, in einem sicheren Umfeld passiert?
00:07:18: Ja genau für dieses, die Wichtigkeit dieses Erfahrungslerns, dass es also irgendwo einen geschützten Raum gibt, um trotzdem aber diese mit Social Media verbundenen auch Opportunitäten und Chancen halt wahrzunehmen.
00:07:30: Das haben wir in der Folge in der Tat ziemlich stark gemacht und das ist, man hätte es nicht besser sagen können, als es hier im Frag finden eigentlich auf den Punkt gebracht hat.
00:07:41: Und da war es auch ganz spannend, dass genau in der Richtung uns dann auch nochmal eine Zuschrift über unsere E-Mail Adresse erreicht hat.
00:07:48: Spotlight at digital-helden.de, da hatten wir eine Zuschrift eben zu verzeichnen, die genau in diese Kerbe halt reingegangen ist und ganz konkret danach gefragt hat, ja ihr sprecht davon.
00:07:58: dass es immer weniger solcher Angebote gibt, aber was gibt es denn da eigentlich noch?
00:08:04: Und da haben wir uns jetzt auch noch mal Gedanken zugemacht und ein paar Empfehlungen können wir euch da an dieser Stelle mit an die Hand geben.
00:08:13: Einmal das angesprochene Frag Find-Angebot, das ist eine klasse Kindersuchmaschine, die auch schon seit vielen Jahren besteht, wo im Endeffekt die Ergebnisse durch Medienpädagoginnen und Medienpädagogen kuratiert sind.
00:08:26: Das heißt, man kriegt nur einen zugeschnittenen, kindgerechten, sozusagen Suchergebnisse ausgespuckt.
00:08:35: Also das ist auf jeden Fall eine Empfehlung, die wir geben können, um gerade jetzt so Informationssuche zum Beispiel gezielt mal in einem geschützten Rahmen zu erleben, wo es wirklich auch kindgerechte Ergebnisse nur gibt.
00:08:50: Darüber hinaus haben wir dann zum Beispiel das Angebot Hanni Sauland.
00:08:57: dass vor allen Dingen so wenn es um politische Informationen gibt und politische Wissensbestände diese.
00:09:04: Kindgerecht aufarbeitet, vor allen Dingen so im Alter von acht bis vierzehn Jahren ist es geeignet, schafft da eine gewisse, einfache und verständliche Darstellung gerade zu allem möglichen, was mit Politik irgendwo zusammenhängt und bietet verschiedenste Angebote letztendlich, wo auch der Fokus sehr stark aufs Mitmachen irgendwo gelegt wird.
00:09:24: Also auch eine klare Empfehlung.
00:09:27: Und darüber hinaus auch sehr spannend tatsächlich, wenn wir jetzt wirklich so auf, ich sage mal, Social Media Funktionalität.
00:09:33: geben, wo es ja immer genau die Schwierigkeit ist.
00:09:37: Was kann das eigentlich ersetzen?
00:09:40: Da gibt es einmal das Angebot Knips Club.
00:09:43: Das ist so eine Art Fotokommunity, richtet sich an acht bis zwölf jährige Kinder.
00:09:48: Ziel ist es da, eigentlich auch so einen geschützten Raum zu schaffen, wo man im Endeffekt genau diese Funktionen wie zum Beispiel Fotos machen, veröffentlichen, kreativ mit ihnen umgehen, auch erproben kann in einem geschützten Rahmen, im Rahmen einer geschlossenen Community.
00:10:06: Und wo diese Mechanismen des Likens, des Kommentierens, also der Interaktion auch dort schon, ja, aber in einem sicheren Rahmen eben erlernt werden können.
00:10:17: Genau, dann gibt es noch kindersachepunkt.de, das ist vom Deutschen Kinderhilfswerk und das richtet sich an Kinder zwischen acht und dreizehn Jahre und das kommt auch so ein bisschen an.
00:10:27: Das, was Social Media alles so vereint, also da kann ich Informationen zu allen möglichen Themen, die gerade relevant sind in der Welt finden.
00:10:34: Und ich kann aber auch über die mitmachsparte eigene Artikel schreiben, Geschichten, Hochladen, Videos posten, aber eben in so einem geschützten, kontrollierten Rahmen.
00:10:47: Das heißt, ich habe da einmal diese Aspekte, ich kann mich informieren, was ich auf Social Media ja auch tun kann, aber hier sind die Informationen eingeordnet.
00:10:54: Und ich kann aber auch selbst teilhaben, indem ich Videos von mir hochlade, Texte verfasse und einfach aktiv die Plattform mitgestalte.
00:11:03: Ja.
00:11:03: Und alle diese Angebote, du hast es gerade gut angerissen.
00:11:07: haben eigentlich gemeint, dass das, was sie ausspielen und was sie bieten, eigentlich kuratiert ist, eben meistens von Medienpädagogin und Medienpädagogen, sprich, es gibt einen Filter.
00:11:17: Das ist genau der große Unterschied eben zu Social Media Plattformen.
00:11:20: Da haben wir diesen Filter eben nicht.
00:11:22: Und es ist toll zu sehen, dass es diese Angebote gibt, wo eben genau dieser geschützte Raum besteht.
00:11:30: Auch wenn das natürlich von den Funktionalitäten bei Weibner wahrscheinlich nicht daran... ranreicht, was halt später dann die Social Media Plattform bieten, aber es ist ein guter Einstieg.
00:11:40: Gleichwohl muss man in Zukunft wirklich daran denken, auch noch weitere Angebote zu schaffen, weil genau wie Fragfinn eben bemerkt hat, leider Gottes ist da wie immer zu wenig Geld eigentlich wieder.
00:11:52: Einige Angebote sind auch eben schon wieder verschwunden, die es früher gab.
00:11:55: und was ich auch hier jetzt auffällig finde, das sind zwar super Empfehlungen, die wir auch hier jetzt geben können, aber Auch hier wird so dieses Alter, vierzehn, fünfzehnjährige, ausgelassen.
00:12:07: Das fehlt einfach.
00:12:08: Es ist irgendwie für Kinder bis zu einem gewissen Alter, bis zwölf, dreizehn, wo es auch noch ein bisschen kindlicher sein darf.
00:12:14: Einfacher, alternative Angebote zu schaffen und zu finden.
00:12:19: Aber gerade so dieses Teenager-Alter, wo dann vieles schon zu kindliches in der Ansprache, da fehlt es einfach an Angeboten.
00:12:27: Und das hatte eben einen ... Eine andere Nachricht, die uns auf Instagram zugespielt wurde, auch bemerkt, es beginnt damit, dass es Alternativen braucht, die von jungen Menschen akzeptiert und angenommen werden.
00:12:39: Weil es ist schön, wenn es eben Angebote gibt.
00:12:42: Wenn die sich aber häufig eben doch noch an jüngere Kinder richten, dann kann ich da als vierzehnjährige auch nicht so viel mit anfangen.
00:12:48: Und da wäre einfach ganz klar die Aufgabe, dass da Geld rein investiert werden muss, Zeit rein investiert werden muss, um solche Angebote zu schaffen.
00:12:57: Oder die bestehenden Plattformen.
00:12:59: so anzupassen, dass es für dieser Altersgruppe auch einen sicheren Raum gibt, um sich auszuprobieren und sich zu informieren.
00:13:05: Ja, in der Tat.
00:13:06: Und mir fällt gerade noch ein, ein spannendes sehr aktuelles Angebot, was ein bisschen in andere Richtung geht, ist die sogenannte Freieb, frei mit zwei i geschrieben.
00:13:17: Das ist ganz frisch erst rausgekommen, ist gefördert von der Villa Schöpflin Zentrum für Suchtprävention und der Beisheimstiftung.
00:13:26: Und das hat so ein bisschen so einen anderen Blickwinkel.
00:13:28: noch mal darauf.
00:13:29: Da geht es jetzt nicht darum, die Funktionalitäten von Social Media und dieses Erfahrungslehren in einem sicheren Rahmen irgendwie zu ermöglichen, sondern sehr stark das, was auch bei der Social Media Verbotsdebatte eine Rolle spielt, also diese Suchtdynamiken, dieses zu lange in Social Media sich aufhalten und hängen bleiben.
00:13:49: Das soll dort eigentlich zum Thema gemacht werden und im Rahmen der ganzen Familie eigentlich bearbeitet werden.
00:13:54: Finde ich einen super spannenden Ansatz.
00:13:57: Worum geht es da im Einzelnen?
00:13:58: Das ist ein Einzwanzig Tageprogramm, was dann zu einer bewussten Nutzung digitaler Medien und eben... Prävention von Internet-Nutzungsstörungen im Alter von elf bis fünfzehn Jahren angedacht ist.
00:14:13: Aber es bezieht sich eben auf die ganze Familie und bezieht auch alle sozusagen mit ein.
00:14:17: Also Eltern, andere Erziehungsberechtigte.
00:14:21: Und ja, kann auch in Verbindung mit Schulen tatsächlich wahrgenommen werden.
00:14:25: Dann läuft das über Workshops auch und wird begleitet entsprechend.
00:14:29: Aber es kann eben auch ohne ... quasi Schulanwendung von Familien genutzt werden.
00:14:36: Da gibt es eine frisch veröffentlichte Beta-Version, die ab Mitte September eben auch zur Verfügung steht.
00:14:42: Und das ist also auch sehr partizipativ entwickelt worden.
00:14:46: Also das merkt man auch.
00:14:48: Die Jugendlichen werden dort von vier Guides sozusagen über Challenges und Aufgaben, Quiz-Fragen ja eigentlich so ein bisschen spielerisch und auch über Gamification-Elemente dafür sensibilisiert.
00:15:03: dass eben Social Media diese suchtförmige Mechanismen hat, wie man damit umgehen kann, wie man sich auch selbst begrenzen kann, seine Zeit auch vielleicht mit anderen wertvollen Dingen verbringen kann.
00:15:13: Gleichzeitig gibt es auch eine Elternecke sozusagen und ja, es ist eigentlich für jeden was dabei und das Ganze wird moderiert von dem Arzt, Kabatisten und Wissenschaftsjournalisten.
00:15:23: Eckhardt von Hirschhausen ist also auch prominent eigentlich sozusagen besetzt.
00:15:29: Genau, ja.
00:15:30: Ja, super spannende Angebote, diese auf jeden Fall.
00:15:32: Gibt auch, was ich super interessant finde, dass da dieser Ansatz, dass die ganze Familie mit eingebunden wird.
00:15:38: Also, dass auch noch mal da so der Fokus drauf liegt, dass es ja kein reines Problem der Jugendlichen oder der Kinder irgendwie den Umgang mit Social Media Apps zu erlernen, sondern da müssen wir alle, da können wir alle noch was lernen und auch gerade... Wir Erwachsenen, die da genauso von Betroffen sind, von diesen Mechanismen auf Social Media.
00:15:57: Ja, das mit der Vorbildfunktion ist tatsächlich ein total wichtiger Punkt, den wir als Erwachsene definitiv mehr ernst nehmen sollten auch, weil ganz viel Mediennutzungsverhalten der Kinder ist auch letztendlich einfach sozial erlernt.
00:16:10: Und das gilt tatsächlich auch für Lehrkräfte letztendlich.
00:16:13: Wir haben das in der ersten Folge auch, wo wir über das private Händen den Nutzungsverbot gesprochen haben, was ja auch in Hessen an Schulen eben gilt.
00:16:21: auch schon mal angerissen.
00:16:22: auch dort macht es natürlich Sinn auch sich als Lehrkraft mal zu fragen inwiefern.
00:16:27: Ja, kann ich auch hier mit gutem Vorbild vorangehen, weil nur dann schafft man eigentlich auch partizipativ und gemeinsam eine Lösung, die für alle gilt und entsprechend dann auch durchsetzbar
00:16:38: ist.
00:16:39: Ja, ist ganz wichtig.
00:16:41: Du hattest es am Anfang der Folge gesagt und du hattest auch mit Vera im Gespräch ganz viel darüber geredet, dass ich diese ganze Debatte ja so bewegt zwischen den Polen Schutz und Teilhabe.
00:16:50: Wir haben jetzt vor allem ... Kommentare besprochen, in denen eben dieser Teilhabeaspekt genannt wurde, welche Alternativen gibt es für mein Kind oder für Jugendliche generell, dann stattdessen Angebote zu nutzen.
00:17:07: Ich würde jetzt nochmal aus einem etwas längeren, aus einer etwas längeren Nachricht vorlesen, die wir zu dem Thema bekommen haben, die eben diesen Schutzaspekt jetzt nochmal stärker aufgreift und zwar hat uns da einen Elternteil geschrieben.
00:17:22: Ich fange jetzt in der Mitte der Nachricht an.
00:17:23: Ich lese nicht die ganze Nachricht vor, aber eben diesen einen Teil.
00:17:28: Ich schätze immer noch mindestens siebzig Prozent der Eltern denkt entweder egal, was mein Kind da so macht oder wir haben das im Griff und es ist definitiv nicht so.
00:17:37: Ich möchte nicht, dass mein Grundschulkind unbegleitet Gewaltbilder hätte, gefährliche Challenges, gestörtes Essverhalten, Pornografie, Aufforderungen sich oder andere zu verletzen etc.
00:17:48: in irgendwelchen Bildern, Videos oder Chat sieht.
00:17:52: Und das lässt sich leider nicht verhindern, wenn es in der Schule oder in der Freizeit mit Kindern zusammen ist, die freien Internetzugang oder Social Media haben.
00:18:00: Deshalb sehe ich ein Verbot derzeit als einzige Chance, die Kinder davor zu schützen.
00:18:05: Was fällt dir da als erstes ein?
00:18:07: Ja, ist eine starke Aussage, ist genau im Gegensatz zu einem anderen Kommentar, der ja vom Schnellschuss gesprochen hat, also das ist ein Verbot, eben Schnellschuss, wer, es ist genau das Gegenteil davon.
00:18:20: Verstehen kann ich das, das ist ein ...
00:18:25: Das sind berechtigte Sorgen.
00:18:27: Es
00:18:27: sind berechtigte Sorgen, die gerade auch Eltern haben.
00:18:32: Auf der anderen Seite ist halt, finde ich ... Wie soll ich sagen, die Lösung, die einzige Lösung darf nicht in einem Verbot eigentlich gesehen werden.
00:18:40: Das ist ein Teil einer Lösung.
00:18:44: Es darf mich aber eigentlich nicht davon abhalten, meine eigene Verantwortung auch als Elternteil wahrzunehmen.
00:18:50: Find ich immer ganz wichtig.
00:18:51: Medienerziehung ist nun mal auch Elternaufgabe.
00:18:55: Wir wissen, dass das immer schwieriger wird in einer Zeit, die immer schnelllebiger wird in einer Zeit, wo... buchstäblich die zeit auch am tach immer weniger wird sich überhaupt mal mit einem kinder hinzusetzen und sich wirklich damit auseinanderzusetzen.
00:19:08: dieses slots werden quasi enger enger das ist bewusst.
00:19:11: deswegen muss schul ja auch den den anteil eben leisten.
00:19:15: aber wie kann dieser anteil nur aussehen?
00:19:16: der kann nur über effektive medienkompetenzförderung eigentlich gefüllt werden.
00:19:22: das heißt wenn diese begleitung über Eltern über die Vermittlung eben von Medienkompetenz nicht stattfindet und man sich rein auf so ein Verbot verlässt, finde ich es persönlich und ich glaube, das sehen wir alle so hier schwierig.
00:19:40: Also deswegen emotional, total nachvollziehbar und es ist auch, wir haben uns ja auch dafür ausgesprochen, es kann sehr sinnvoll sein, so ein Verbot.
00:19:48: Gleichzeitig darf es ... die eigene Verantwortung, einen nicht aus der eigenen Verantwortung lassen und auch nicht den Fokus von der Wichtigkeit von Medienbildung wegrichten.
00:19:59: Das funktioniert
00:20:00: nur zusammen.
00:20:01: Ich glaube tatsächlich, dass das in diesem Kommentar auch gar nicht drinsteckt.
00:20:05: Also hier ging es ja auch vor allem darum, selbst wenn ich als Elternteil mich damit auseinandersetze und mich um Medienbildung kümmere und mit meinem Kind das zusammen mache, kann ich mich nicht darauf verlassen, dass andere Eltern das auch tun.
00:20:17: Und wenn mein Kind vielleicht noch kein Social Media nutzen darf, aber es hat dann eben im Freundeskreis andere Kinder, die das eben schon tun dürfen, dann wird mein Kind automatisch mit diesen Inhalten trotzdem in Kontakt kommen.
00:20:31: Und da so ein bisschen das Dilemma, ich tue doch schon so viel, aber ich kann es nicht kontrollieren.
00:20:37: Das ist außerhalb meiner Kontrolle.
00:20:39: Und die Person schreibt ja auch, deshalb sehe ich ein Verbot.
00:20:43: derzeit als einzige Chance, die Kinder davor zu schützen, was ja so ein bisschen das andeutet, was du gerade auch meintest, es gibt irgendwie vielleicht im Moment noch, das müsste sich aufbauen, also wir brauchen die Medienbildung, aber die braucht Zeit.
00:20:57: und was haben wir jetzt gerade für Handlungsmöglichkeiten?
00:21:00: und da so dieses Zusammenspiel aus, wir brauchen jetzt Schnellschutz, aber wir dürfen, genau, wir dürfen das andere nicht vergessen und mit einem Verbot ist es nicht gelöst.
00:21:10: Ja, tatsächlich hab ich auch diesen letzten Satz gerade vergessen oder aus meinem Kopf verloren.
00:21:15: Das ist gut, deswegen
00:21:16: lege ich ihn noch mal
00:21:17: vor.
00:21:18: Und das vorkommt recht, genau.
00:21:19: Wenn's da stärker drauf abzieht, genau da reinzugehen, also genau das klarzumachen, ja, es ist nun mal so, dass meine Verantwortung an der eigenen House to Health endet.
00:21:29: Ich hab keine Auswirkungen darauf, keinen Einfluss darauf, wie das bei anderen Kindern eben stattfindet, Medienerziehungen.
00:21:37: dann ist das genau dieses Dilemma, was du sagst.
00:21:40: Und dann kann das Ganze auch wirklich nur als Mix funktionieren.
00:21:44: Aber ein Verbot kann in dem Fall dann auch ein wichtiger Bestand
00:21:48: haben.
00:21:48: Aber auch gerade deswegen ja auch nochmal, da wird ja auch nochmal so klar, wie wichtig eben die Rolle der Schule hier ist in der ganzen Debatte.
00:21:55: Weil genau, meine eigene Verantwortung als Elternteil hört an der eigenen Tierschwelle auf.
00:21:59: Ich kann nur einen Einfluss auf das haben, was meine Kinder dürfen oder nicht dürfen.
00:22:03: Aber in der Schule ... können wir alle Kinder irgendwie erreichen und auch möglichst viele Eltern erreichen und das Thema besprechbar machen und Medienkompetenz fördern und über genau solche Dinge diskutieren im schulischen Rahmen.
00:22:16: Also auch da einfach die Schlüsselrolle von schulischer Bildung und von Medienbildung in der Schule als vielversprechender Lösungsansatz, um da irgendwie gesamtgesellschaftlichen Bewusstsein zu schaffen.
00:22:30: eben weil da auch alle letztendlich zusammenkommen.
00:22:32: Das ist einfach der einfache Grund letztendlich.
00:22:35: Und genau, da muss Veränderung stattfinden.
00:22:39: Wir hoffen, dass wir das auch in kleinen Schritten anregen können, zum Beispiel mit unserem Unterrichtsempuls, den wir auch genau zu den Themen hier entwickelt haben.
00:22:48: Genau, schaut da gerne auch mal rein.
00:22:50: Den haben wir auch in den Shownoten nochmal verlinkt.
00:22:53: Genauso wie die ganzen Empfehlungen, die wir in der heutigen Folge angesprochen
00:22:58: haben.
00:22:58: Vielen Dank fürs Zuhören.
00:23:00: Wenn ihr weiteres Feedback oder Fragen habt zu den Themen, die wir besprechen, meldet euch jederzeit entweder per Mail unter spotlight at digitale-helden.de oder zum Beispiel über unseren Instagram-Kanal.
00:23:13: Vielen Dank und bis zum nächsten Mal.
00:23:16: Auf bald.
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