Spotlight Community #4: Informationsverhalten
Shownotes
Wir können eine Information nie zu 100% auf ihren absoluten Wahrheitsgehalt prüfen — so, im wahrsten Sinne des Wortes, die bittere Wahrheit. Denn was wir eigentlich beim Gegenchecken von Informationen meist tun, ist, diese auf Vertrauenswürdigkeit zu prüfen. Bestimmte Hinweisreize und Heuristiken sowie Erfahrungswerte und eigenes Wissen sind dabei wichtige Anhaltspunkte für unser kritisches Denken. Wie unsere Community sich selbst in der Informationskritik einschätzt und was auch die Schnäppchenjagd auf Kleinanzeigen mit dem Thema zu tun hat, erfahrt ihr in dieser Folge!
Wichtig: Ohne dich geht es nicht — gib uns Feedback zu unserem Podcast und nimm gerne an unserer Umfrage teil. Wir danken unseren Fördernden für die Ermöglichung dieses Projekts.
Zusatzmaterial und unsere Kanäle Unterrichtsimpuls »Vertrauen im Netz — Informationen kritisch reflektieren« Unterrichtseinheit »Besser recherchieren« Unterrichtseinheit »Fakt oder Fake News?« Unser KI-Talk: »Mit KI leben und lernen — natürlich, kritisch, menschlich.« Youtube: https://www.youtube.com/@SpotlightMedienbildung Instagram: https://www.instagram.com/digitale_helden/ LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/digitale-helden-ggmbh/
Wir freuen uns über deine Fragen und Anmerkungen: spotlight@digitale-helden.de
**Empfehlungen: **
- Trust-Checking-Ansatz bei Codetect e.V.
- Initiative Journalismus macht Schule — Verein zur Förderung von Informations- und Nachrichtenkompetenz e.V.
- Initiative Lie Detectors — Critical Thinking
- Digitaler Nachrichtentest »Newstest«
Quellen & weiterführende Links Kastorff u.a. (2025): Fake News oder Fakten? Wie Jugendliche ihre digitale Informationskompetenz einschätzen und welche Rolle Schulen und Lehrkräfte dabei spielen — Erkenntnisse aus PISA 2022, waxmann.com, Zugriff: 28.10.2025 Heuer u.a. (2024): Reliability criteria for news websites. in: ACM Transactions on Computer-Human Interaction, Jg. 31, Nr.2, dl.acm.org, Zugriff: 28.10.2025 Wannenmacher (Hrsg.) (2025): MIMIKAMA-Report 2025 – Die Wahrheit über die Lüge. Wie Desinformation unseren Alltag verändert, Wien: MIMIKAMA, mimikama.org, Zugriff: 28.10.2025
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00:00:00: Nur siebenvierzig Prozent der fünfzehnjährigen Schülerinnen und Schüler in Deutschland fühlt sich sicher dabei, die Vertrauenswürdigkeit von Informationen selbst einzuordnen.
00:00:09: So eine Sonderauswertung der letzten PISA-Studie von zwei Tausendzwanzig.
00:00:14: Gleichzeitig sind wir als einzelne Informationsempfangende aufgrund der Flut an Infoschnipseln, die uns zu jeder Zeit begegnet, immer mehr gefragt Informationen selbst bestmöglich einzuschätzen.
00:00:26: Denn Informationsflut bedeutet zugleich ein Mangel an Filter.
00:00:31: Der Filter, das sind zunehmend wir selbst.
00:00:34: Das heißt, für jede einzelne Information jedes Mal aufs Neue darüber entscheiden, ob diese uns vertrauenswürdig erscheint.
00:00:42: Keine einfache Aufgabe und sehr viel Verantwortung.
00:00:55: Und damit herzlich willkommen zu einer weiteren Folge unseres Community Formats.
00:00:59: Wie immer geht es hier um euch, um eure Fragen und eure Anregungen und wir geben euch ganz praktische Tipps mit an die Hand.
00:01:05: Und wir wollen starten mit einem Stimmungsbild.
00:01:07: Wir haben auf Social Media, auf Instagram eine Umfrage gepostet.
00:01:13: Kevin, möchtest du die kurz vorstellen?
00:01:15: Wir haben euch wieder ein paar Fragen unterbreitet und waren ganz gespannt, was ihr zu den einzelnen Fragen so alles beisteuern könnt.
00:01:26: Eine Frage, mit der wir eingeleitet haben, da haben wir gefragt ... für wen von euch das eigentlich ja wirklich bewusst ist, dass wir ganz viel Informationen, mit denen wir halt konfrontiert werden, nicht eigentlich auf Wahrhaftigkeit selbst prüfen können, also ob etwas wahr oder falsch ist, sondern eigentlich in den ganz vielen Fällen Vertrauenswürdigkeit zuschreiben, also dass das wirklich eine Zuschreibungsleistung ist.
00:01:51: Und da haben zweiundachtzig Prozent von euch eben gesagt, dass ihnen das sehr wohl bewusst ist und eben achtzehn Prozent... dass ihm das nicht bewusst ist.
00:02:02: Mich hat es ein bisschen überrascht.
00:02:03: Ich hätte tatsächlich damit gerechnet, dass ja quasi dieser Bewusstseinsprozess doch noch nicht so flächendeckend angekommen ist.
00:02:09: Aber wie siehst du das mir nach?
00:02:11: Ich glaube, dass es eine schwierige Frage ist zur Selbsteinschätzung, weil man dazu tendiert, sich da allein dadurch, dass du dich in der Frage damit auseinandersetzt.
00:02:22: direkt darüber nachzudenken, ja natürlich, doch natürlich, ich bin doch, ich gehe doch bewusst mit Informationen um, ich kann das doch kritisch hinterfragen, ja doch natürlich, ich fall ja auch nicht auf Hakenius rein, deswegen glaube ich, dass die Prozentzahl bei Ja sehr hoch ist, weil ich glaube, dass Menschen dazu neigen sich zu überschätzen.
00:02:43: und das ist so, dass Menschen dazu neigen sich zu überschätzen und ich gehe davon aus, dass die Frage ein bisschen so gestellt ist.
00:02:52: dass man da auch nicht mit Nein antworten möchte.
00:02:55: So ein bisschen so ein Zugeständnis wäre.
00:02:59: Nö, ich habe mir noch nie Gedanken darüber gemacht, dass ich Informationen vielleicht nicht immer kritisch hinterfrage.
00:03:07: Ich glaube, das ist ein bisschen verzehrt ist tatsächlich.
00:03:09: Ich glaube, das ist keine Frage, die man in Selbsteinschätzung tatsächlich beantworten kann.
00:03:13: Ist eine Kühne, aber doch eine recht blochende.
00:03:15: Ich
00:03:15: möchte niemandem
00:03:16: was vorwerfen
00:03:17: in unserer Community.
00:03:19: Nein,
00:03:20: nein.
00:03:20: Wir wollen euch auch überhaupt nichts unterstellen.
00:03:23: Ich glaube, wenn man den Blick aber tatsächlich so ein bisschen weitet, also so ein bisschen von diesem konkreten Informationsraum sozusagen weggeht, sondern sich so ein bisschen die Frage stellt, wo im Leben wir eigentlich überall Urteile und Entscheidungen treffen.
00:03:39: wo wir nicht eine hundertprozentige Sicherheit haben, ob etwas wahrzutreffend ist oder eben nicht zutreffend ist.
00:03:44: Wenn man diesen Blick weitet, ich glaube, dann wird das ein bisschen eindrücklicher, dass vielleicht das doch gar nicht in der Breite so bewusst sein kann.
00:03:52: Man denkt jetzt nur mal zum Beispiel, man geht zum Arzt, weil man irgendeiner Krankheit hat, weil man sich nicht wohlfühlt.
00:03:59: Diese Diagnose kommt jetzt von einem Arzt, auf den ich mich verlasse, weil er eine Expertise hat.
00:04:06: habe ich die Sicherheit?
00:04:07: Nein, ich habe die Sicherheit nicht.
00:04:08: Ich kann mich nicht selbst diagnostizieren.
00:04:11: Ich habe das Wissen selbst nicht.
00:04:12: Ich vertraue darauf, dass diese Person mir hier eine Einschätzung gibt.
00:04:17: Ich kann jetzt diese Wahrscheinlichkeit, dass das zutreffend ist, noch steigern.
00:04:21: Ich könnte zum Beispiel zu mehreren Ärzten gehen, zu unterschiedlichen Fachärzten gehen und so weiter und so fort.
00:04:26: Das ist nur so ein Beispiel, wo man schon sieht.
00:04:28: Okay, krass, das ist auch schon eigentlich eine wahrscheinlichkeitsbasierte Entscheidung, die ich da treffe.
00:04:34: die im Ende defekt auf Vertrauen basiert.
00:04:38: Das Gleiche haben wir in anderen Bereichen auch.
00:04:41: Also stell dir vor, du bist eine enthusiastische Cabrio-Fahrerin und überlegst dir jetzt noch, ob du an dem heutigen Tag noch einen Ausflug machen willst.
00:04:49: Und dann gehst du in deine Wetter-App und verlässt dich dann eigentlich so per Geisterhand in den meisten Fällen.
00:04:54: Zumindest nehm ich an da drauf, ja, wenn da steht, Sonnenschein, dann kann ich das Wagnis eingehen.
00:05:02: Auch eine Vertrauensleistung.
00:05:04: Kennst du die Modelle dahinter?
00:05:05: Verstehst du diese Modelle?
00:05:07: Wie sicher die sind?
00:05:08: Also das sind, finde ich schon, das sind ja auch alles Informationen, muss man immer wieder bedenken.
00:05:12: Und da sieht man schon, ja, das hat ganz viel mit Zuschreibung von Glaubwürdigkeit und Vertrauen zu tun.
00:05:18: Ich finde gerade die Beispiele, die du gewählt hast, ganz interessant, weil ich aber auch glaube, dass viele Menschen und vielleicht auch ich inbegriffen jetzt spezifisch bei denen bei Spielen ... vielleicht nicht direkt vertraue.
00:05:32: Und ich glaube, es gibt doch einige Menschen, die sich eine erstliche Zweitmeinung einholen oder die eben in drei verschiedenen Wetter-Apps nachgucken.
00:05:40: Also ich mache das.
00:05:40: Ich vertraue meiner Wetter-App nicht.
00:05:42: Ich gucke immer noch.
00:05:43: auf einer anderen Webseite nach und gleich das miteinander ab.
00:05:47: Aber natürlich irgendwo muss ich mich dann auf die Information verlassen, weil ich habe ja keine Möglichkeiten, das selbst irgendwie für mich zu überprüfen.
00:05:54: Also ich habe keine eigene Wetterstation und kann mir meine Informationen selbst dann zusammensuchen.
00:05:59: Und ich habe auch keinen MLT-Gerät bei mir zu Hause, um mich selbst zu untersuchen oder so.
00:06:04: Genau, ab irgendeinem Zeitpunkt muss man Vertrauen entgegenbringen.
00:06:11: Und ob man das jetzt direkt mit der ersten Person tut, der man begegnet, ist die eine Frage.
00:06:15: Aber ab irgendeinen Zeitpunkt muss ich Menschen vertrauen.
00:06:18: Sonst funktioniert auch das Leben nicht.
00:06:19: Sonst kann ich mich nicht durchs Leben bewegen.
00:06:21: Ja, Vertrauen ist ein zentrale Größe, du sagtest, nur genau das, was du beschrieben hast, ist ja ein Stück weit, ich muss ja dich jetzt loben, das ist vorbildlich, was du machst, weil da kommen wir gleich auch nochmal... Ich
00:06:30: wurde schon oft enttäuscht von meiner Wettbewerbung.
00:06:32: Ja, okay, dann hat das ein Hintergrund, ich verstehe.
00:06:36: Aber wir kommen ja gleich nochmal drauf, also genau das wird gleich auch die Logik sein, wenn wir auf nochmal zu sprechen kommen, über was wir in der letzten Themenfolge gesprochen haben, also diesen Vertrauens... Prüfung eigentlich von Informationen ist genau die gleiche Geschichte.
00:06:50: Also der Grundgedanke eben eigentlich die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, der Sache möglichst sicher zu sein, wo uns aber klar ist, das sind eigentlich Urteile unter Unsicherheit.
00:07:01: Und ich finde nur über solche Beispiele wird das Ganze greifbarer und das ist nochmal eine andere Form des Bewusstseins, sich anhand dieser Beispiele das mal klar zu machen.
00:07:13: Wenn wir jetzt auf eine konkrete Information, z.B.
00:07:15: eine Sachinformation, als Beispiel zurückkommen wollen, keine Ahnung, du willst Berlin besuchen?
00:07:21: Und jemand fragt dich, spannend, da gehst du ja Sicherheit auch zum Brandenburger Tor.
00:07:26: Wie hoch ist denn das eigentlich?
00:07:28: So, was willst du machen, um da eine Aussage zu treffen?
00:07:31: Ich
00:07:31: würd's googeln.
00:07:32: Du würd's googeln, genau.
00:07:33: Dann kämpfst du wahrscheinlich irgendwie auf Wikipedia, sagen wir mal, einen Eintracht.
00:07:38: Ich würd wahrscheinlich eine KI-Antwort direkt angezeigt bekommen.
00:07:41: Ja, das
00:07:41: wird's.
00:07:42: Ah ja, richtig, das hatten wir auch in der letzten Folge schon angeschnitten.
00:07:45: Genau, das könnte auch passieren.
00:07:46: Dann steht da einfach genau.
00:07:47: Du sagst es, dann steht da, ich glaube, rund sechsundzwanzig Meter.
00:07:51: So.
00:07:52: Und was machst du jetzt?
00:07:53: Fährst du nach Berlin und packst ein Zollstock aus und bist nach?
00:07:56: Nein.
00:07:56: So, würde ich zumindest jetzt die unterstellen.
00:08:01: Und da siehst du, also du prüfst nicht auf Wahrhaftigkeit, sondern der vernünftige Schritt wäre, jetzt sich zu fragen, okay, wer hat das denn eigentlich gemessen?
00:08:10: War das irgendein Bauherr damals?
00:08:12: Gibt es da irgendwie Aufzeichnungen zu, was sind Quellen, die das eigentlich belegen?
00:08:19: Da merkt man das schon.
00:08:20: Die meisten würden jetzt eben, okay, Wikipedia-Eintracht, da steht eine Quelle dabei, bezieht sich irgendwie auf eine Monographie von oneinzehnundneinzig, wird wohl Hand und Fuß haben.
00:08:28: Und dann wird man aufhören.
00:08:30: Und genau solche Beispiele finde ich, zeigen genau das.
00:08:32: Wie wenig wirklich Informationen wir selbst verifizieren können.
00:08:37: In Sinne von bar oder falsch.
00:08:38: Wie wenig wir es können.
00:08:40: Gleichzeitig aber auch, wie sehr haben wir das Gefühl, zu dem Thema bereits was zu wissen.
00:08:48: dass er auch dazu beiträgt, hinterfrage ich das noch mal oder nicht.
00:08:51: Vielleicht mit Größeneinschätzungen hätte ich das Gefühl, da habe ich so ein ungefähres Vorstellungsvermögen von und wenn dort jetzt stehen würde, das Brandenburger Tor ist hundertzwanzig Meter hoch, dann würde ich mir vielleicht überlegen, stimmt das, finde ich diese Information irgendwo anders auch.
00:09:08: Was gibt es für verschiedene Quellen dazu?
00:09:10: Aber je weniger ich von einem Thema Ahnung habe und je weniger ich ein Gefühl dafür habe, was denn hier glaubwürdig sein könnte und was nicht, welche Informationen in eine richtige Richtung geht vom Gefühl her, desto weniger würde ich das dann hinterfragen.
00:09:24: Also je weiter weg ein Expertisenfeld von mir ist, desto mehr muss ich mich auf das verlassen, was mir ... was mir ausgespuckt wird an Informationen.
00:09:35: Ganz wichtiger Punkt.
00:09:36: Was du sagst, das Vorwissen ja auch und die Vorerfahrungen, die du mit dir bringst, spielen auch eine unheimliche Rolle für deine Vertrauenseinschätzung.
00:09:45: Absolut, total wichtiger Punkt.
00:09:48: Ganz kleiner Exkurs an der Stelle noch mal, wo es auch mal ganz spannend ist, weil es im ersten Moment auch wieder nichts mit Informationsverhalten, Informationskonsum zu tun hat, aber letztendlich wieder genau dasselbe ist.
00:10:01: Es sind auch so Sachen wie, du möchtest dir was über Kleinern zeigen, zum Beispiel kaufen und bis dahinter etwas her, was du unbedingt haben willst und was auch relativ selten ist.
00:10:12: Und das bietet jetzt jemand an, der aber dir keine Zahlungsmöglichkeit mit Käuverschutz einräumen will.
00:10:18: Und jetzt stehst du da.
00:10:18: Jetzt musst du in eine Entscheidung treffen, ist dieser Mensch und letztendlich das Angebot, das man auch letztendlich als Information ja auch so gesehen auffassen kann, ist das vertrauenswürdig.
00:10:29: Den Fall hatte ich schon des Öfteren und ich bin da auch mal mit auf die Nase gefallen, sage ich auch ganz offen und ehrlich.
00:10:36: Und daraufhin ging das bei mir auch los.
00:10:38: Okay, worauf, auf welche Hinweisreize kann ich achten?
00:10:41: Das ist wieder genau das, was wir in der Themenfolge gesprochen hatten.
00:10:45: Was macht mir jetzt diese Entscheidung eigentlich sicherer, wahrscheinlicher, dass da alles Gut verlaufen wird?
00:10:51: Und dann hat man in dem Beispiel, zum Beispiel solche Hinweisreize wie, ja, okay, seit wann gibt's diesen Account?
00:10:57: Wie heißt der?
00:10:58: Wie viele Follower gibt's da?
00:11:01: Was hat
00:11:02: der für Bewertungen?
00:11:03: Ganz genau.
00:11:03: Da gibt's auch häufig den Fall, dass Accounts gehackt werden, die gute Bewertung haben.
00:11:07: Dann guckt man sich an, wie viele Anzeigen in Sarate hat's gegeben.
00:11:12: In der letzten Zeit wurden die alle an einem Tag eingestellt.
00:11:15: Da merkt man schon, all das sind so kleine, immer wieder Indizien, die einem dann zusammengenommen.
00:11:21: Und das wird der Spannende gleich sein, weil genau das ... ist letztendlich dieser Ansatz, den wir auch vorgestellt haben und gleich nochmal präzisieren werden, zusammengenommen, führt das dann zu einer möglichst guten vertrauensbasierten Einschätzung.
00:11:34: Bin ich dadurch fein raus?
00:11:35: Hundertprozentig sicher?
00:11:37: Nein.
00:11:38: Das bin ich in ganz vielen Fällen eben nicht.
00:11:41: Genau, du meinst es gerade.
00:11:42: Man macht sich so ein Bild aufgrund von verschiedenen Hinweisreizen oder verschiedenen Faktoren, die man mit einbezieht.
00:11:48: Was sind denn für dich persönlich jetzt Hinweisreize, auf die du achten würdest?
00:11:53: Also jetzt nicht nur bei kleineren Zeigenprofil, sondern generell bei Informationen.
00:11:59: Ja, vielleicht schwenken wir da noch mal um, weil genau das haben wir ja auch euch da draußen gefragt.
00:12:05: Und ihr habt dann uns geantwortet, also, seventy-fünf Prozent von euch haben gesagt, wir achten auf Quelle und Urheber.
00:12:11: Das ist auch so ein ganz klassisches Ding, also dass man eben schaut, vom wem kommt jetzt eigentlich die Information?
00:12:16: Wer ist der Sender?
00:12:17: Wer steckt dahinter?
00:12:18: Welche Interessenkonflikte gibt's zum Beispiel da?
00:12:23: Finanzierung, was steckt dahinter und so weiter und so fort?
00:12:28: Dreizehn Prozent, also sehr wenig haben gesagt, sie schauen auf die inhaltliche Argumentation, also wirklich auf diese inhaltliche Ebene, ob das Hand und Fuß hat.
00:12:37: Und zwölf Prozent fand ich auch sehr spannend, haben gesagt, ja, eigentlich entscheide ich mit meinem so ein bisschen undefinierbaren Bauchgefühl.
00:12:44: Und null Prozent schauen auf soziale Interaktionen, sprich Likes, Kommentare, shares.
00:12:50: Das haben wir ja in der Themenfolge auch so ein bisschen besprochen.
00:12:53: Das ist auch eigentlich spannend.
00:12:54: so als Ergebnis, weil auch da würde ich behaupten, das nimmt man häufig nicht bewusst wahr, aber es spielt schon eine Rolle.
00:13:03: Ich glaube, was hier auch eine Rolle spielt, wie diese Umfrage ausgefallen ist, ist, dass es keine Multiple-Choice-Fragen waren.
00:13:09: Denn ich würde behaupten, dass wahrscheinlich die allermeisten bei allen vier Punkten was am klicken würden.
00:13:16: Oder zumindest bei mehreren Punkten.
00:13:19: Ich vermute, dass hier so abgestimmt wurde, was ist das wichtigste Kriterium für mich.
00:13:26: Aber ich steig davon aus, dass im Endeffekt das alles zusammen eine Rolle spielt.
00:13:31: Aber wir haben bewusst nach dem Wichtigsten gefragt, um mal so zu differenzieren, wo schaut ihr als Erstes drauf?
00:13:37: Dann ist es ganz schön, dass so viele gesagt haben, sie schauen zuerst auf die Quelle.
00:13:42: Und nicht auf mein undefiniertes Bauchgefühl, dass das auch eine Rolle spielt.
00:13:45: Das ist keine Frage, aber dass das nicht mein wichtigster Faktor ist.
00:13:49: Oder wie viele Likes einen Beitrag hat, ein Informationsbeitrag.
00:13:54: Das ist ja eigentlich ein Ergibnis, wo man denkt.
00:13:58: klingt erst mal ganz gut, als würden zumindest die Leute, die an dieser Umfrage teilgenommen haben, irgendwie ein Verständnis davon haben, wie sie eine Information nach Glaubwürdigkeit beurteilen können.
00:14:09: Aber ja, ich gehe davon aus, dass es... natürlich alles zusammen eine Rolle spielt.
00:14:14: Ja, aber ich finde es auch ermutigend.
00:14:16: Also einmal muss man immer natürlich am Rand erwähnen, das ist logischerweise nicht repräsentativ für nichts.
00:14:22: Es sind aber immer so schlaglichter, die glaube ich ganz spannend sind.
00:14:25: Und wie du sagst, ist auch erfreulich eben, dass soziale Interaktionen, also wie viele Engagementfaktoren da sozusagen sind, wie viele Likes, wie viele Kommentare und wie die Kommentare sind, offensichtlich für diese Einschätzung von euch jetzt eben nicht wichtig war, was auch Eigentlich auch ein ganz wichtiger Punkt ist, weil das ist nicht entscheidend, was eben andere Menschen sagen oder ob etwas sozusagen stark gesehen wurde, stark geleigt wurde, geschert wurde.
00:14:52: Das ist kein gutes Kriterium, um auf Vertrauenswürdigkeit zu prüfen.
00:14:57: Gleichwohl nochmal mit diesen zwölf Prozent undefiniertes Bauchgefühl.
00:15:01: Ich würde hier tatsächlich auch vermuten, dass der echte Prozentsatz ein bisschen vielleicht höher liegt.
00:15:09: Weil auch da hat man so ein bisschen die soziale Erwünschtheit irgendwo drin.
00:15:12: Wer will das so zugeben?
00:15:14: Und ich sage es ganz selbstkritisch auch, wenn ich mich so beobachte, wo man auch mal jünger war, ich glaube, dass mir das eben nicht so ganz klar bewusst war, wo ich da wirklich drauf achte, sondern dass das echt, und darauf wollten wir in der Folge auch hinaus, dieses Lautdenken als Methode.
00:15:31: Okay, was passiert da eigentlich alles, wenn ich die und die Informationen, der ausgeliefert bin und einordnen muss?
00:15:36: ein unheimlicher Gewinn sein kann, das überhaupt mal bewusst zu machen.
00:15:40: Mir war das früher nicht so bewusst.
00:15:42: Das ist ruckzuck, okay, du hast einen Eindruck.
00:15:44: Aber sich mal wirklich zu fragen, okay, wie komme ich jetzt zu diesem Gefühl?
00:15:47: Das ist ja oft so ein eher impulsives Ding, hat mir sehr geholfen.
00:15:53: Ich mein, je geübter man daran ist, desto mehr entwickelt sich das ja auch irgendwie dann zu etwas, was sich anfühlt wie ein Bauchgefühl.
00:15:59: Also, dass ich eben relativ schnell für mich einschätzen kann, ist das jetzt glaubwürdig oder ist da irgendwas?
00:16:06: kommt mir da irgendwas komisch dran vor.
00:16:08: Aber
00:16:08: ein begründetes Bauchgefühl.
00:16:09: Genau, das ist ein definiertes Bauchgefühl.
00:16:11: Aber ich weiß nicht, ob sich das immer so anfühlt.
00:16:14: in dem Moment, wenn ich eine Information sehe.
00:16:17: Es geht ja ganz schnell, dieses Lautdenken und einmal das wirklich durchsprechen, was sehe ich hier, wer ist, was ist die Quelle, was sind die Informationen, wie sind die dargestellt.
00:16:29: Das ist eine super Methode, um genau das zu üben, aber das ist das, was in der Realität, wenn ich am Handy bin und irgendwie durch meinen Feet scrolle, mache ich das ja in der Regel nicht.
00:16:39: Aber je mehr, je besser ich darin geübt bin, desto mehr funktioniert dieses Bauchgefühl.
00:16:45: Aber wie du gerade meinst, genau, es ist dann kein undefiniertes Bauchgefühl, sondern ich könnte es dann aufdröseln und begründen, wie ich zu meinem Bauchgefühl gekommen
00:16:54: bin.
00:16:54: Genau.
00:16:55: Und damit es eben nicht bei diesem undefinierten Bauchgefühl eigentlich bleibt, haben wir ja eigentlich, oder das war genau unser Ansatz, auch mit unserem Unterrichtsimpuls, im Übrigen, den wir auch in den Shownots verlinkt haben, das ist genau so ein Beitrag, um eigentlich dahin zu kommen.
00:17:11: Wir haben euch dann aber auch noch gefragt, ob ihr diesen Ansatz, den wir da eigentlich angerissen haben, aber nicht benannt haben, den kennt.
00:17:18: Und zwar nennt man diesen Ansatz auch Trust Checking Ansatz oder Vertrauenscheck im Deutschen.
00:17:23: Und das ist auch sehr spannend gewesen, weil da haben siebenfünfzig Prozent von euch gesagt, nein, den kennen wir nicht, also die Mehrheit.
00:17:30: Und deswegen ist, glaube ich, an der Stelle nochmal schön, wenn wir da nochmal ganz kurz einen Exkurs einfach zu machen, weil... noch mal im Kern ist das, was wir in der Themenfolge besprochen haben und das, was wir auch mit dem Unterrichtspuls anregen, genau deckungsgleich mit dem sogenannten Trustshacking-Ansatz.
00:17:50: Was ist das überhaupt?
00:17:52: Dieser Ansatz wurde von der Gemeinnützigen Organisation CODETECT bekannt gemacht, kann man sagen.
00:17:58: An sich, von den Grundgedanken her, gab es den auch schon vor.
00:18:03: Aber ja, was ist das?
00:18:05: Das ist im Endeffekt eine Form, eine Strategie mit Informationen umzugehen, sie einzuordnen, aber sich auch gegenüber Desinformationen eben zu wappnen.
00:18:15: Das ist sehr niedrigschwellig und quasi eine Alternative zum klassischen Fact-Checking, was man vielleicht da draußen kennt.
00:18:23: Also eben eine Fact-Checking-Organisation.
00:18:26: Das sind ausgebildete Journalisten, Fachexperten, die eigentlich den ganzen Tag nichts anderes machen.
00:18:32: als Informationen auf ihre Wahrhaftigkeit einzustufen.
00:18:36: In so einer ... ja, Dichotomie, also quasi binär, war ... falsch.
00:18:41: So.
00:18:44: Das können wir aber nicht.
00:18:45: Haben wir gerade so ein bisschen angerissen.
00:18:46: Das können wir mit ganz, ganz vielen Informationen selbst gar nicht leisten.
00:18:49: A, weil der Tag nur vierundzwanzig Stunden hat.
00:18:51: B, weil wir selbst nicht alle ausgebildete Journalisten sein können.
00:18:55: Und tatsächlich auch, weil ganz viele Informationen, die ja draußen kursieren, ja gar nicht in so ein Raster fass ... Passend, also war falsch.
00:19:04: Sondern da gibt es viel auch Stimmungsmache, Emotionalisierung, Populismus, der gezielt irgendwie auf Emotionen, wie Ängste und Sorgen setzt.
00:19:12: Wo man aber auch dann bei entsprechenden Informationen nicht einfach sagen kann, war oder falsch.
00:19:18: So, funktioniert halt nicht.
00:19:19: Und deswegen hat Codetect eigentlich ein Vorschlag gemacht.
00:19:24: Und das eben ganz analog zu dem, was wir auch ausgeführt haben, lass uns doch alle selbst ermächtigen.
00:19:29: lass uns selbst Informationen prüfen lernen, so gut es eben geht und Vertrauenswürdigkeit herstellen.
00:19:37: So gut es eben geht.
00:19:39: Und Sie haben dann fünf Kriterien im Prinzip in so einer Art Checkliste zusammengestellt.
00:19:45: Einmal gibt es das Kriterium Quelle, Inhalt, Zitat, Bild oder Video und das Medium an sich.
00:19:54: Und vielleicht gehen wir da nochmal.
00:19:56: auf ein paar Punkte ein, was jetzt diese Kriterien eigentlich bedeuten.
00:20:01: Ich würde vor allem interessieren bei Bild oder Video und Medium und Online Präsenz, was da genau in diesen Kriterien festgehalten ist, worauf muss ich da achten?
00:20:10: Ja, Bild oder Video, da schaut man quasi auf diese visuelle Ebene und guckt erstmal, okay, passt das Bild, das Visual eigentlich zum... Text, der darunter steht, zur Überschrift, ist das irgendwie aus dem Kontext gerissen, ist das überemotionalisiertes Bild.
00:20:26: Ja, also ist ganz klar darauf ausgelegt, irgendwie emotional zu triggern.
00:20:33: Merkt man beispielsweise auch oder sieht irgendwo ran, dass das KI generiert ist, also da genau hinzugucken.
00:20:40: Das ist, das passiert im Prinzip auf dieser Bild- und Video-Ebene.
00:20:45: Dann haben wir das Medium.
00:20:46: Das ist dieser Blick.
00:20:48: okay.
00:20:50: Zum Beispiel bei einer Website gibt es einen Impressum.
00:20:52: Wer steckt dahinter?
00:20:53: Ist da eine Person benannt, die ich eindeutig auch identifizieren kann?
00:20:57: Die verantwortlich auch für die Inhalte ist.
00:21:01: Gibt es bei Social Media Profilen, zum Beispiel irgendwie in der Beschreibung Hinweise darauf, wer ist verantwortlich?
00:21:09: Gibt es eine inhaltliche Konsistenz auch in der Art und Weise, wie Dinge dargestellt werden?
00:21:13: Und auch sowas natürlich schon wieder auch die Machart.
00:21:18: Wie erscheint das Ganze?
00:21:19: Wie ist das Ganze da geboten?
00:21:21: Das sollte auch professionell und irgendwie in der Form stimmig wirken.
00:21:25: Das wären dann zum Beispiel genau solche Dinge, auf die ich zugnehmend bei diesen beiden Kriterien darauf achten würde.
00:21:33: Und die anderen Kriterien, ja, die sind auch wichtig.
00:21:38: könnt ihr alles auf Codetect vor allen Dingen euch mal vielleicht schlau machen und euch informieren.
00:21:43: Das ist alles sehr schön beschrieben auf deren Website.
00:21:47: Wir wollen hier eigentlich nur so ein bisschen diesen Grundgedank noch mal stärken und klar machen.
00:21:52: Man würde quasi je nach Kriterium durchgehen eine Einschätzung vornehmen und dann zusammengenommen eine Gesamteinschätzung machen.
00:22:01: Und das hätte dann aber trotzdem und das ist eigentlich das spannende immer so etwas von Ja.
00:22:07: eher vertrauenswürdig, am Ende oder weniger vertrauenswürdig.
00:22:11: Das ist schwierig, das so richtig in zwei Extreme, zwei Gegenpolar einzuatmen, sondern machen irgendwie so eine Skala, auf der man sich bewegt.
00:22:20: Genau, eine Skala, du sagst es.
00:22:21: Und das ist aber zugleich auch das Spannende, auch mit Schülerinnen und Schülern eigentlich zu machen.
00:22:28: Weil die Welt halt so ist.
00:22:29: Die Welt ist kompliziert, sie ist komplex.
00:22:31: Und es gibt meistens nicht diese eindeutigen Wahrheiten und ganz klaren Trennungen.
00:22:37: Und deshalb ist dann auch diese Ambigivitätstoleranz, die man da lernt.
00:22:42: Also auch dieses Irritationselement, ja verdammt noch mal auf Basis dieses einen Kriteriums, würde ich sagen.
00:22:47: Ja, vertrauenswürdig auf Basis des anderes.
00:22:49: Oh, das kommt mir nicht so koscher vor, muss ich jetzt eigentlich relativieren.
00:22:53: Das ist genau dieses spannende Prozess, den man dann eben auch in der Schule im Unterricht eigentlich bestreiten kann, wie schwer und komplex Welt ist, Informationen sind.
00:23:03: Und das Aushalten zu lernen, das auch ... Ja, wie soll ich sagen?
00:23:08: Abzuwägen, das ist, glaub ich, das ganz Spannende auch an diesem Ansatz, sich das bewusst werden zu lassen.
00:23:17: Ja, das ist eine total tolle Methode, um das auch um Unterricht umzusetzen.
00:23:21: Da haben wir diese Übungen reinzukommen, weil es sind Kriterien, die gut greifbar sind.
00:23:29: Ich kann mich daran gut abarbeiten irgendwie und das auf Informationen, die ... von Social Media oder von Nachrichtenseiten oder alle möglichen Informationen.
00:23:39: Darauf kann ich das anwenden.
00:23:41: Gleichzeitig ist es eine Methode, die eben halt auch ihre Zeit braucht und von der wir jetzt nicht erwarten können oder davon ausgehen können, dass es tatsächlich auch die Menschen dann zu Hause machen, wenn sie irgendwie Informationen konsumieren.
00:23:57: Umso wichtiger, dem irgendwie den Raum zu geben in der Schule, im Unterricht, um das immer wieder zu üben, bis es sich verinnerlicht.
00:24:04: Wir haben von dem begründbaren Bauchgefühl gesprochen, bis sich so was entwickelt.
00:24:09: Weil ich so oft gemacht war, weil ich einfach drin hab, das sind die Kriterien, auf die ich achten kann.
00:24:14: Und irgendwann sehe ich das relativ schnell und kann das für mich besser einschätzen.
00:24:19: Ja, du sagst es.
00:24:20: Und ich finde auch, dieser Reiz eigentlich an dem Ganzen ist, das ist ein gewisser Basen.
00:24:26: eine Anleitung zum kritischen Denken.
00:24:28: Und man kann auch jetzt lange darüber diskutieren, sind das alle Kriterien, die wichtig sind, alle Hinweisreize, die es da gibt.
00:24:35: Ich würde sagen persönlich, nein, da gibt es noch viel, viel mehr.
00:24:39: Aber es ist ein guter Anhaltspunkt, eine gute Checkliste, wo ich mit anfangen kann und genau wie du sagst, auch aus einer Machbarkeitshaltung heraus, dass ich sage, irgendwann muss ich doch auch mal aufhören.
00:24:49: Irgendwann kann ich nicht noch weiter das und das berücksichtigen.
00:24:53: Und dafür taugt das unheimlich.
00:24:55: Und es bringt uns vor allen Dingen selbst in die Lage, was zu tun.
00:24:58: Selbst Verantwortung zu übernehmen.
00:25:00: Faktchecking, also Faktenchecks, bleiben weiterhin unheimlich wichtig.
00:25:04: Das würden wir überhaupt nicht in Abrede stellen.
00:25:06: Aber man muss das Ganze eben differenzieren.
00:25:08: Das können wir selbst in der Regel einfach nicht betreiben.
00:25:11: Das können wir nicht leisten.
00:25:12: Und deshalb ist das Ganze eigentlich eine sehr, sehr schöne Geschichte.
00:25:16: Genau.
00:25:17: In diesem Sinne und ... Ja, da fällt mir auch noch ein.
00:25:20: Ich hab ein spannendes Zitat auch noch in der jüngeren Vergangenheit gelesen, was mich da auch so ein bisschen noch mal draufgebracht hat.
00:25:27: Also, Tom Wanmacher, der, wo wir gerade bei Faktenchecks an waren, das ist der Gründer von Mimikama, eine österreichischen Faktencheck-Organisation, der hat so schön ganz ... vor Kurzem gesagt in einem Desinformationsreport, die die veröffentlicht haben.
00:25:44: Zweifeln ist kein Zeichen von Schwäche, sondern der Anfang von Verantwortung.
00:25:48: Wer zweifelt prüft, wer prüft, denkt.
00:25:50: Und wer denkt, ist schwer zu manipulieren.
00:25:53: Und ich glaub, wir finden Trustshacking passt da genau perfekt rein.
00:25:57: Das ist ein super Ansatz, um kontrolliert zu zweifeln, kontrolliert und begründet quasi deinen Bauchgefühl auch ein bisschen stückweit aufzubauen oder in Frage zu stellen.
00:26:08: und vor allen Dingen Blindenvertrauen keine Chance zu geben.
00:26:11: Ich finde, dass die Tat lässt sich aber auch sehr gut in zwei verschiedene Richtungen interpretieren.
00:26:16: Also klar, wenn wir jetzt hier von Trust Checking sprechen, ja, ganz wichtig, dass wir kritisch die Informationen hinterfragen.
00:26:24: Allerdings, und wir hatten ja auch in der Themenfolge darüber gesprochen, eine insgesamt gesellschaftlich aufkommende Skepsis, auch etablierten Medien, die eigentlich gewisse journalistische Gütekriterien erfüllen, die sich ja auch breit macht, ein bisschen in der Gesellschaft.
00:26:45: Aber auch da.
00:26:46: im Endeffekt kannst du mit dem Trust-Jacking Ansatz ja ganz gut entgegenwirken.
00:26:51: Also das ist ja relativ nüchtern.
00:26:53: Ich kann aus den verschiedensten Gründen an Informationen zweifeln.
00:26:57: Und wenn ich mich aber jetzt mit diesem Ansatz dem Ganzen nähere, dann werde ich, ja, früher oder später, merken, okay, diese Kriterien stimmen vielleicht auch eher überein mit eben Informationen aus, ja, journalistisch korrekt arbeitenden Medienhäusern.
00:27:17: Also, ja, ich find's interessant, weil ich dieses Zitat aus dem Kontext gerissen, auch sehr kritisch sehen könnte.
00:27:26: Ja, du hast recht.
00:27:27: Vielleicht ist es bei mir auch ein bisschen strapazierte Brücke jetzt gewesen, aber das ist die Frage, die du stellst in Prinzip.
00:27:34: Wo ist wieder das gesunde Zweifeln?
00:27:36: und wo hört es eigentlich auf und wird instrumentalisiert, um alles in Frage zu stellen, begründungslos.
00:27:42: Und schaut euch bei uns auch im Campus vorbei.
00:27:44: Dort findet ihr Unterrichtsempulse, vor allem jetzt auch einen Unterrichtsempuls speziell zu dem Thema.
00:27:49: Ihr findet dort auch Unterrichtseinheiten, zum Beispiel die Unterrichtseinheit, Fakt oder Fake News, die ihr wunderbar in eurem Unterricht mit euren Schülerinnen und Schülern machen könnt, um das Thema besprechbar zu machen und in der Klasse ein Gespür dafür zu entwickeln, wie man Informationen kritisch bewerten kann.
00:28:07: Genau, und dann haben wir aber auch noch ein paar Empfehlungen für euch, weil wir finden, das ist, glaube ich, auch ein guter Raum, um euch noch mal Tipps einfach mit an die Hand zu geben.
00:28:15: Was ist da draußen im Bereich Medienbildungsangebote eigentlich noch so gibt?
00:28:21: Wir haben es gerade besprochen.
00:28:22: Einmal ganz klar, die Angebote von Code-Detect ist wirklich spannende Sachen dabei.
00:28:27: Die haben einmal auch so eine Art Trust-Omat, nennen sie das in Anspielung an den Valomat.
00:28:32: Das ist so ein spielerischer Selbstlernkurs für genau diese Kriterien, die wir vorgestellt haben.
00:28:37: die Teil, also dieses Trust Checkings sind.
00:28:39: Und danach machen sie natürlich auch noch Workshops für Schülerinnen und Schüler.
00:28:44: Und auch Gebündel, so eine Art Trust Checking Kit.
00:28:47: Auch eine sehr schöne Sache, die man sich als Lehrkraft eben auch insbesondere mal anschauen kann.
00:28:56: Dann fand ich auch noch sehr wichtig, das mal noch zu betonen, so auch als Tipp.
00:29:02: Wie sieht das eigentlich aus mit journalistischer Praxis, journalistischem Handwerkzeug.
00:29:08: Das hatten wir in der Folge auch ein bisschen angerissen in der Themenfolge.
00:29:12: Mir ging's so, dass ich da ganz viel in der Schule nicht gelernt hab.
00:29:15: Wie sieht konkreter journalistischer Alltag aus?
00:29:17: Wie kommt man eigentlich zum Ereignis, zur Meldung?
00:29:20: Was passiert da?
00:29:21: Welche Schritte und Abnahmeschleifen gibt es und und und?
00:29:24: Also die Komplexität des Ganzen überhaupt mal zu begreifen, um dann auch mehr zu verstehen, warum einige Medien mehr vertrauenswürdiger sind als andere.
00:29:33: Auch da gibt's spannende Angebote, um Journalismus in die Schule zu bekommen und dieses Wissen zum einen ... die Initiative Journalismus Mart Schule, die sich eben auch ganz klar Informations- und Nachrichtenkompetenz auf die Fahne geschrieben hat.
00:29:47: Die machen eben Schulbesuche mit ausgebildeten Journalisten in Präsenz und digital, aber auch Lehrkräftefortbildung.
00:29:55: Eine ähnliche Richtung geht tatsächlich.
00:29:57: Leidetaktors, Critical Thinking, ist ein vergleichbarer Ansatz.
00:30:03: Das findet sogar in mehreren europäischen Ländern statt.
00:30:07: Die Zielrichtung ist aber dieselbe, eben auch eine klare Empfehlung.
00:30:10: Und ganz spannend, um auch noch mal was zu haben, wo man das ganze spielerisch im Unterricht über eine Art Quiz zusätzlich zu den Sachen, die Code-Detect hat, machen kann.
00:30:19: Das ist dieser digitale Nachrichtentest oder auch Newstest genannt.
00:30:25: Das ist ganz interessant, auch noch mal zu erwählen, dass der ja eigentlich sich aus so einer groß angelegten Studie auch speist, die im Jahr Beispiele aus dieser Studie auch mit einbezieht.
00:30:41: Super, finde ich, ich habe es kürzlich noch gemacht.
00:30:45: Super spannend, mal selbst durchzugehen.
00:30:47: Da gibt es dann ganz, ganz viele Fragen aus diversen Bereichen, wo Elemente dieser Vertrauenswürdigkeitsprüfung, die wir heute vorgestellt haben, nochmal alle berücksichtigt sind.
00:30:58: Also und total... Schön finde ich auch sozusagen eine abgespeckte Variante für zehn bis vierzehnjährige.
00:31:05: Also auch da kann man unterschiedliche Altersstufen, glaube ich, ganz gut adressieren.
00:31:10: Und was lernt man da alles?
00:31:11: Zum Beispiel wie?
00:31:13: unterscheidet man Kommunikationsabsichten verschiedene Werbung, faktisch orientierte Informationen, Desinformationen, Meinungsbeiträge.
00:31:21: Wie unterscheidet man verschiedene Sender, also Unterschied, Journalismus, Öffentlichkeitsarbeit, Interessenkonflikte.
00:31:28: Wie erkennt man die, wir sehen, saubere Trennung von Meinungen und Tatsachen auf und solche Dinge.
00:31:34: Also im Endeffekt viel von dem, was auch in diesem Trust-Checking-Ansatz ... Teilweise eben auch drin ist.
00:31:41: Ja, ganz spannend.
00:31:42: Es lohnt sich auf jeden Fall, da mal reinzuschauen.
00:31:43: Ihr findet natürlich wie immer alle Empfehlungen und auch die Links zu unseren Unterrichtsmaterialien in den Show Notes.
00:31:50: Ich bedanke mich bei dir für die Folge und bei euch fürs Zuhören.
00:31:54: Und wir freuen uns, wenn ihr beim nächsten Mal auch wieder einschaltet.
00:31:58: Ein herzliches Danke natürlich auch von ihr.
00:32:00: Tschüss.
00:32:02: Tschüss.
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